Über mich

Germany
Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Samstag, 23. Oktober 2010

Tiefen Dank den unabhängigen Köpfen

von Wikileads (Kurzbericht). Enthüllt gnadenlos, damit die Kriegstreiber und Schätzer (Menschenrechte und so, Freiheit und Demokratie - vor allem gut für die leidenden, verletzten und die toten Iraker) an den Pranger gestellt werden!

Irakische Kriegstagebücher:

http://wikileaks.org/

http://warlogs.owni.fr/

http://wikileaks.org/iraq/diarydig

Siehe auch:
http://cryptome.org/0002/sigacts/centcom-sigacts.htm

Dienstag, 21. September 2010

Montag, 20. September 2010

Kampf der Kulturen im Kleinen

in Israel: Ultraorthodox gegen den Rest

Danke CDU

Das sage ich zwar nicht oft, aber hier hat wohl das große "C" in "CDU" in die Welt eingegriffen...

Die Hoffnung

Ich hoffe sehr, daß dieser Brief gehört wird. Das ist der idealistische Teil in mir. Der realistische Teil in mir, ist sich fast sicher, daß dies nicht der Fall sein wird. Ich komme ín einem Jahr darauf zurück und werde dann in der Rückschau dies diskutieren. Aber schon hier lese ich etwas, das den Realisten bestärkt...

Rabbiner für die Rechte der Palästinenser

Es gibt sie doch...

Sarrazin IV

Interessanter Kommentar auf der Deutschen Welle

Der böse, böse Muselmann

bzw. die ebenso böse MUSELMÄNNIN von der Deutschen Welle dabei beobachtet wie er den Deutschen die Arbeitsplätze klaut, die schon lang das Weite gesucht haben... Sarrazin hat also doch recht!! Ich bin platt...

Samstag, 18. September 2010

Ministerpräsident Böhmer fordert katholische Zuwanderer...

Warum nimmt er nicht die brilliante Analyse seines Politikerkollegen Sarrazin auf und siedelt Unmengen genetisch bedingt dummer, aber sensationell fortpflanzungsfreudiger Moslems, v.a. türkischer und arabischer Moslems in Sachsen-Anhalt an :-)????? Welcher Katholik will schon nach Sachsen-Anhalt?? Wie kommt man überhaupt auf so eine dämliche Idee und sagt sie auch noch laut??? Ist das etwa das Sarrazenenphänomen?

Wie die Palästinenser ihre eigene Besatzung finanzieren oder „Erfolgreiche Wirtschaftspolitik mit dem Panzer“

Wenn man sich einmal palästinensische Geschäfte im Westjordanland zum Beispiel von Nahem anschaut, so bemerkt man dort überraschenderweise viele israelische Produkte. Man bemerkt, daß es dort sogar deutlich mehr israelische Produkte gibt als palästinensische. Ich fand das zumindest sehr, sehr überraschend. Mir stach die Inkonsistenz zwischen einerseits der permanenten politischen Klage der Palästinenser über die israelische Besatzung und den Siedlungsbau und der andererseits offensichtlich breiten Unterstützung in Israel produzierter Wirtschaftsgüter und Lebensmittel durch die Palästinenser ins Auge. (Die Vermutung, daß die Palästinenser israelische Güter bereitwillig, freiwillig und in großem Umfang konsumieren, liegt wegen der überwältigenden Gegenwart israelischer Produkte in palästinensischen Läden sehr nahe. Denn warum sollte ein palästinensischer Einzelhändler seinen Laden mit (israelischem) Zeugs vollstopfen, das sowieso niemand kauft? Nein, ich unterstelle einmal, daß palästinensische Händler schon gewinnorientiert arbeiten, denn sie sind ja keine Wohlfahrtsorganisation und hane auch ihre Familien zu ernähren.)

Also zurück zum Widerspruch: wie kann man einerseits die israelische Besatzung beklagen und andererseits israelische Produkte in erheblichem Umfang konsumieren? (Ich stelle diese Frage, ohne irgendeine eigene Wertung der Besetzung vorzunehmen. Diese Frage kann man so stellen, unabhängig davon, wie man selbst zur Besetzung steht.) Warum ist das überhaupt ein Widerspruch?

1. Die israelische Institution, die die Besatzung direkt durchführt und verwaltet, ist die Armee. Diese Armee wird vom Staat finanziert. Der Staat er hält die Mittel zur Finanzierung seiner Ausgaben aus Steuern (im Falle Israels kommen dazu noch umfangreiche Schenkungen aus Testamenten etc. von in der Diaspora lebenden Juden, weshalb der israelische Staat mehr Geld ausgeben kann, als er an Steuern einnimmt. Aber sei dieser Aspekt erstmal dahingestellt, an dieser Stelle sind nur die Steuern wichtig.) . Woher kommen die Steuern? Aus einem Großteil aus Unternehmenssteuern, die israelische Unternehmen, die sowohl Lebensmittel als auch andere Verbrauchsgüter produzieren, an den Staat zahlen. Je mehr Güter diese israelischen Unternehmen absetzen, umso höheren Umsatz und wahrscheinlich auch Gewinn werden sie machen (unterstellt man einen fixen Beitrag eines jeden Produktes zum Unternehmensgewinn) und entsprechend mehr Steuern zahlen sie an den Staat.

2. Die Palästinenser stellen durch ihren bereitwilligen Konsum israelischer Güter im Grunde einen, an der Größe Israels gemessenen, riesigen zusätzlichen Absatzmarkt dar. Zwar ist die Kaufkraft bei den Palästinensern im Durchschnitt wesentlich geringer als bei den Israelis, aber immerhin profitieren davon vielleicht nicht israelische Hochtechnologiefirmen, aber zumindest die Sektoren, die Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs herstellen, in enormen Umfang. Zudem muß man noch bedenken, daß die Palästinenser immense Summen von internationalen Geberländern in Form von Spenden und Entwicklungszusammenarbeit empfangen. Es ist kein Geheimnis, daß von diesem internationalen Geld, das eigentlich für den Aufbau der palästinensischen Gebiete gedacht ist, fast 100% direkt nach Israel abfließt nach mehrerer Studien der Weltbank. Will heißen, daß diese Finanzmittel kaum eine Wirkung/ Verbesserung der Lebensverhältnisse für die Palästinenser zur Folge haben, sondern letztendlich in den Taschen israelischer Unternehmer und damit teilweise des israelischen Staates enden. Kurz: das bißchen Kaufkraft, das die Palästinenser besitzen, fließt zu großen Teilen nach Israel ab und wird dort u.a. für die Finanzierung der Armee verwendet. Das einzige, was die Palästinenser einigermaßen über Wasser hält, ist das Geld aus dem Ausland. (Wie gesagt, das ist ganz und gar kein Geheimnis, es wird nur nicht in den Medien diskutiert!)

Das ist nun ein ganz und gar nicht nachhaltiges wirtschaftliches System (es trifft zumindest fürs Westjordanland zu, die Blockade Gazas schadet demnach nicht nur den Palästinensern, sondern auch der israelischen Wirtschaft erheblich, da damit 1,5 Millionen Verbraucher im potentiellen Absatzmarkt quasi vollständig wegfallen).

Überspitzt könnte man meinen: die Palästinenser schaufeln sich ihr eigenes Grab. Zumindest finanzieren sie ihre Besetzung teilweise selbst. Gleichgültig wie man ethisch dazu steht: Hut ab vor den Israelis!! Gewieft, gewieft!! Ich verfolge nicht nur über mehr als 40 Jahre eine Politik, die dem Völkerrecht harsch widerspricht, sondern sorge auch dafür, daß die Besetzten, auf deren Land ich ungefragt meine (völkerrechtswidrigen) Siedlungen hinstelle, das ganze Unterfangen sogar noch (teilweise) finanzieren! Respekt, Respekt, das nenne ich eine gewiefte Politik!!

Den Untertitel hatte ich gewählt, da die Israelis für dieses System eine nicht zu vernachlässigende Verantwortung tragen. Wenn während der heißen Phasen der Besetzung, d.h. also während Zeiten von aktiven und direkten Kampfhandlungen, israelische Panzer und Bulldozer in palästinensische Siedlungen einrollen und dort erst einmal so richtig um sich schlagen, bleibt nicht viel übrig bzw. ziemlich vieles liegt in Schutt und Asche. Ich persönlich glaube nicht, daß das Umsichschlagen ziellos vor sich geht. Die Armeeführung hat sie da sicherlich ganz spezielle Punkte ausgesucht, wo es vielleicht den Palästinenser am meisten weh tut (z.B. eine Brücke sprengen, damit man schwieriger oder überhaupt nicht mehr auf die andere Seite des Flusses/ Tales kommt, das Zerstören von Wirtschaftsbetrieben oder eben, wie vor einigen Jahren geschehen, des Hauptquartiers der PLO). Die israelische Armee hat dafür sicherlich Pläne. Nun weiß ich nicht, ob es einen Masterplan auf israelischer Seite gibt, der im Grunde auf die Herausbildung dieses (für die Palästinenser) ungesunden Wirtschaftssystems hingearbeitet hat. Will heißen: erst mit dem Militär die Wirtschaftsstruktur zerstört, dann (erfolgreich) den (vollkommen zollfreien) Absatzmarkt israelischer Produkte vergrößert. Das wäre ja sowohl ein Glanzstück effizienter Wirtschaftspolitik als auch sehr, sehr perfide. Wie gesagt, ich weiß es nicht, ob dies der Plan von vornherein war oder ob es sich zufällig so entwickelt hat und möchte auch nicht darüber spekulieren. Das überlasse ich anderen.

Nun, soweit zur israelischen Beteiligung. Nun zu den Palästinensern. Vielleicht haben sie diesen Mechanismus noch nicht ganz durchschaut, oder hat es vielleicht die palästinensische Führung und sagt’s ihren Bürgern auch irgendeinem Grund nur nicht… Wie dem auch sei. Zurück zu den palästinensischen Geschäften: irgendwie sind sich die Palästinenser über ihre nicht kleine wirtschaftliche Macht, die weniger aus ihrer „florierenden“ Wirtschaft, sondern v.a. der Demographie herrührt, nicht so recht bewußt. Ein bißchen vielleicht schon, worauf der Boykott von Waren aus den israelischen Siedlungen hinweist, aber nicht so ganz. Für mein Verständnis ist es sowieso schwer zu verstehen, daß die Palästinenser offensichtlich für Jahre einerseits die Besatzung beim Bau jeder neuen Siedlung lautstark beklagt, aber dann, wenn die Siedlung fertig war, mit ihr so allerlei Handel betrieben haben, die Siedlungen damit nicht nur IMPLIZIT POLITISCH AKZEPTIERT, sondern auch WIRTSCHAFTLICH UNTERSTÜTZT haben!!! Warum dann das ganze Klagegeschrei? Das ist ein sehr, sehr großer Widerspruch, den mir bislang noch kein Palästinenser erklären konnte. Und identisch verhält es sich mit Waren, die AUS Israel IN DIE palästinensischen Gebiete kommen und von denen die palästinensischen Einzelhandelsgeschäfte nur so voll sind. Auf palästinensischer Seite muß man sich mal entscheiden, was man denn nun möchte: ein Ende der Besatzung oder von den billigen und guten Waren israelischer Unternehmen profitieren, seien sie nun entweder in Israel oder den Siedlungen niedergelassen. Beides gleichzeitig zu wollen, ist unglaubwürdig, da zutiefst widersprüchlich.

Gesetzt den Fall, man wolle von palästinensischer Seite, wie unablässig laut verkündet, das Ende der Besatzung, dann sollte man aber auch an der Wirtschaftsfront entsprechend handeln. Die israelische Armee kann kommen und Straßen und Gebäude zerstören, doch kann die Besatzungsmacht nicht (bzw. nur sehr schwer umsetzbar) den einzelnen Palästinenser zu gewissen Gedanken und (friedlichen) Handlungsweisen zwingen. Jeder Palästinenser hat die Wahl, welche Waren er kauft. Selbst wenn Israel die Außengrenzen und damit den Außenhandel der Palästinenser kontrolliert und sie somit nicht so einfach das Milchpulver von Jordanien statt Israel importieren können, kann ein entsprechendes wirtschaftliches Verhalten des Individuums eine sehr effektive Form von friedlichem Widerstand sein, v.a. umso mehr das Verhalten Breitenwirkung erfährt. Da muß die palästinensische Führung nicht den Boykott von Waren aus den Siedlungen großartig medial in Szene setzen, das geht still und leise, aber könnte ein nicht zu vernachlässigendes politisches Potential mit sich bringen (u.a. der Besatzungsmacht zu zeigen, daß sich der Einzelne klar für das Ende der Besatzung entschieden hat uns sich seines politischen Potentials im Klaren ist).

Gedankenexperiment: Wie würden die Israelis schauen, wenn, wenn sie irgendwann einmal die Grenzen zum Gazastreifen wieder völlig öffnen sollten, die ganzen kleinen effizienten palästinensischen Unternehmen, die während der Blockade entstanden sind, den israelischen Markt mit ihren Produkten überfluten(und damit Kaufkraft von Israel nach Gaza abziehen würden???)? Wenn die Hamas statt in Raketen zu investieren, ihr Geld in ein massives Existenzgründungsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen steckt, die lohnkostentechnisch israelische Unternehmen wegen dem weit niedrigeren Lebensstandart um Längen überlegen sind? Der israelischen Regierung würde innenpolitisch die Hölle heiß gemacht werden, aber nicht von (primitiven) palästinensischen Raketen (die, entgegen der israelischen Regierungspropaganda, ganz sicher KEINE Gefahr für die Existenz des Staates Israel darstellen) oder Selbstmordattacken, sondern weil es zu einem Unternehmenssterben in Israel durch die gnadenlos effiziente palästinensische Konkurrenz kommt. Und sterbende Unternehmen sind allemal die bessere Alternative zu sterbenden Menschen  (Gut, ich höre den Skeptiker da schon wieder tönen: was ist, wenn israelische Panzer und Bulldozer dann im Gazastreifen nochmals als (zugegeben recht kreatives) Mittel der Wirtschaftspolitik eingesetzt werden? Nun, ich denke, das dürfte wesentlich schwieriger sein, wenn man von israelischer Seite nicht das Argument der Sicherheitsmaßnahmen anführen kann.)

Aber das tut die palästinensische Seite leider nicht, weder auf politischer noch auf Verbraucher- oder Produzentenebene, obwohl das ebenso gewieft wie das israelische Vorgehen wäre. Wie gesagt Wirtschaftskrieg ist sicher auch nicht das Optimum, aber allemal besser als ein heißer Krieg um Menschenleben… das geringere Übel, wie der deutsche Volksmund so schön sagt…

Soweit einige Gedanken zu einer Beobachtung in palästinensischen Einzelhandelsgeschäften.

P.S. Ich fände es kreativ, wenn die politische Führung der Palästinenser (zumindest die im Westjordanland) als mittel- bis langfristiges Hauptziel politischen Handelns die Erreichung eines Nettohandelsüberschusses mit Israel ins Auge fassen würde bzw. zumindest eine erhebliche Reduzierung des bestehenden Defizits. Das wäre doch mal etwas! Aus so einem Ziel folgen vielfältige Handlungsleitlinien in vielen Politikbereichen, z.B. in der Bildung, Stadtentwicklung, Steuern etc. etc.

P.P.S. Auch wäre ein palästinensischer Ghandi doch einmal eine Person, die dem durchschnittlichen Palästinenser nützen würde, der sehr geschickt kreativen aber effektiven gewaltlosen Widerstand auf breiter Basis unter den Palästinensern etablieren könnte. Aber der ist, soweit ich die Sache überblicke, nicht in Sicht…

Und zu guter Letzt: ich bin ja von Natur aus kein Skeptiker, aber Realist zumindest. Daher würde es mich wirklich wundern, wenn Netanjahu und Abbas eine konstruktive Vereinbarung bei den gegenwärtigen Gesprächen hinbekommen, die über den status quo wesentlich hinausgeht. Glaube ich nicht, daß sie dazu in der Lage sind. Erstens sind beide alte Männer und daher wahrscheinlich zu sehr in ihren jahrzehntealten Gedanken und Ideen gefangen. Zweitens hat Abbas nicht wirklich die breite Unterstützung, die er für derartig weitgehende Verhandlungen brauchen würde. Außerdem ist Palästina politisch geteilt. Und jeder Tag, der unter diesem Zustand vergeht, kommt den Israels zu gute und ist negativ für die Palästinenser, denn so wird mit jedem neuen Tag die politische Aufsplitterung derer ein winziges Stückchen mehr zementiert und Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist… Und Netanjahu? Ach keine Ahnung… Daß der teils aus innenpolitischen Gründen, teils aus persönlicher Überzeugung auf den Siedlungsbau verzichten und die Siedlungen (zumindest die meisten von ihnen) sogar räumen lassen würde, schätze ich in etwa so wahrscheinlich ein, als wenn der Wolf auf das Verspeisen von Rotkäppchen verzichten und Vegetarier werden würde, nur weil es die Vögelchen von den Bäumen pfeifen.

Donnerstag, 9. September 2010

Interessanter Kontrast

Welt Online: Israel zieht jüdische Jugendliche magisch an: "In ihren Geburtsländern empfinden sich viele Juden als Außenseiter. In Israel fühlen sie sich endlich zu Hause."

Jedoch nicht alle...: Spiegel Online: Eine Bedrohung für den jüdischen Staat

Mittwoch, 8. September 2010

Ich fass es nicht...

geplante Koran-Verbrennung von (christlichen!!!!!!!!!) Extremisten in den USA kommentiert vom ZDF und der ARD

Samstag, 4. September 2010

Sarrazin III

Reaktionen zu DEM Werk deutscher Nachkriegsintellektualität:

Blog: In Thilo veritas!

Die TAZ

Der Moslem

Das größte koschere Restaurant und das einzige koschere Bier Deutschlands

Interessant, wie man über die eine identische Sache in zwei sehr verschiedenen Grundtenören schreiben kann:

gut: Jüdisches Leben: Schalom, Chemnitz in der "Zeit"

und nicht so gut/ positiv: Jüdische Kultur in Deutschland: Alles ganz koscher in der "Sueddeutschen"

Es verdutzt den Leser, wie es denn dazu kommen kann, daß "in einem der braunsten Winkel Sachsens" das, nach Medienaussagen, größte deutsche koschere Restaurant betrieben und Deutschlands einziges koscheres Bier gebraut werden kann. Gut so, da hat einer eine Vision!

Interessant und gut so, daß es den Anschein hat, daß alle größeren überregionalen Tageszeitungen in diesem Lande eine Rubrik "Jüdisches Leben" haben, das war nicht immer so. Schön wäre es, wenn auch Rubriken wie "Muslimisches Leben in Deutschland" oder "Religiöse Minderheiten in Deutschland" bestehen würden. Ich weiß nicht, ob dem so ist... Es würde der gesellschaftlichen und religiösen Pluralität in diesem Lande förderlich sein!

P.S. Interessanterweise wird die Geschichte mit dem Schweinskopf vor dem Restaurant Schalom in den Medien einhellig wiedergegeben, auch im MDR.

Dienstag, 31. August 2010

Sarrazin II

Der Mann ist wohl einfach alt und schon ziemlich verkalkt, denn wenn man sein Gestammel anhört, dann bekommt man schnell einen Eindruck von seinem diffusen und mittelalterlichen Weltbild. Das ZDF hat recht, wenn es folgert, daß der arme Mann nur Unfug redet. So ist es. Da gibt es nicht viel über das wirre Geschwätz dieses auf (und offensichtlich auch im Kopf) ziemlich ergrauten Greises zu sagen... Das ist die Zeit, die es benötigt, nicht wert...

Mittwoch, 25. August 2010

Sarrazin

Der Herr Thilo Sarrazin, der SPD-Mitlied und Bundesbankvorstand ist und dessen Nachname verdächtig ähnlich zum Namen des (arabischen) Volkes der Sarazenen ist, wird auf Telepolis sehr treffend charakterisiert. Jedoch gibt es in der Bevölkerung (natürlich) eine Reihe von Leuten, die in ihm den tapferen Wahrheitsaussprecher erkennen (wollen), der mutig à la Westerwelles "Das muß man in diesem Land ja noch sagen dürfen!" gegen die gesellschaftliche Konvention und Tabus ins Felde zieht.

Vielleicht ist Sarrazin - der doch aufgrund seines ganz undeutschen Namens nicht doch etwa von den Sarazenen abstammt? - ein gewiefter Geschäftsmann, der rechts-außen bedient und all die Leute, die ihm insgeheim zujubeln, nun ihm ein Teil ihres Einkommens in Form des Erwerbes seines Buches zukommen lassen werden. Ja, das ist EINE Dimension der Sache. Es gibt aber noch mehrere. Nun die NPD jubelt ihm zu ("Mit seiner Kernaussage: ‚Ich möchte nicht, daß wir zu Fremden im eigenen Land werden’ vertritt Sarrazin eine jahrzehntealte, lupenreine NPD-Position."), da er sich auch in seinem Sprachstil recht stark an diesem Verein orientiert. Gar der Parteieintritt wird ihm angetragen - welch Ehre! Man nehme den Broder gleich mit dazu. Das Duo Broder-Sarrazin welch perfektes Duett das ergäbe: die (ziemlich ergrauten, vielleicht etwas verkalten, aber zumindest außerordentlich) geifernden Islam- und Ausländermahner Deutschlands! Dieses Duett würde dem Dream-Team von der Muppetshow in Sinn und Tiefe ihrer Anmerkungen ernsthaft Konkurrenz machen... Und um den ach so gescheiten geistigen Anhängern das Geld aus der tasche zu ziehen, taugt es allemal. DAS ist vielleicht auch die Lösung: man muß nur genug "provozieren" und Tabus brechen und kann so aus diesem Klientel richtig viel Kaufkraft ziehen und sich auf deren Kosten bereichern, was letzten Endes zu deren Nachteil ausgehen wird, da sie über weniger finanzielle Mittel verfügen. Der Sarazene aber auch... schau an, schau an, der Sarazene ist richtig pfiffig!!

Dienstag, 17. August 2010

Montag, 16. August 2010

Das Christentum im heiligen Land

Lebanese Christians angered by TV show about Christ

Pope visiting Holy Land as Christians leave

Exodus 2: More Christians Leaving the Holy Land

Pope to Mideast Christians: Stay in Homeland

Der politische Bischof Munib Younan

Palestinian Bishop Elected President of the Lutheran World Federation

World Lutheran president-elect speaks on Arab Christians

Our Supported Charities and Churches in the Holy Land

The Evangelical Lutheran Church in Jordan and the Holy Land

Und in unmittelbarer Nachbarschaft zum heiligen Land:

Katholische Kirche befürchtet Bürgerkrieg

Hm

Ist also doch nicht so weit gewesen mit der Strafverfolgung... wenn ich es nicht besser wüßte, würde ich denken, diese Entscheidung war politisch beeinflußt...

Andererseits gibt aus auch Fortschritte in Israel.

Interessante Radioreportagen vom Deutschlandfunk:

Fünf Jahre nach dem Gaza-Abzug - Wie Ex-Siedler heute darüber denken

Und das ganze in der ARD

Das gefährliche Leben der Fischer im Gaza-Streifen

Demokratie in Palästina oder "Aber auch die Palästinenser sind sicher nicht perfekt..."

Der Economist berichtet, wie das zarte Pflänzen der Demokratie in den palästinensichen Gebieten von allen Seiten bedroht ist... Man kann nur hoffen, daß die Mächtigen der Palästinenser die Kurve in die richtige Richtung kriegen, sonst kommt ihre Volk im Regen noch in die Traufe...

Also ich muß ja sagen, daß ich manchmal stark den Eindruck bekomme, daß es sich die Palästinenser selbst schwer machen. Da laufen viele Dinge nicht so ganz optimal, denke ich manchmal. Selbst wenn man die Position nicht teilt, kann man nachvollziehen, daß gewisse gesellschaftliche Gruppen sich für Gewalt entschieden haben, die teilweise in Terrorismus mündet (nämlich dann, wenn Zivilisten angegriffen werden, von denen man nicht weiß, ob die Bombe nicht gerade an einem Ort und zu einer Zeit hochgeht, so daß sie viele Israelis, die gegen die offizielle Linie sind, umbringt order verletzt). Was hat es gebracht? Nicht viel, außer daß die wesentlich besser ausgerüstetere und professionellere israelische Armee dann den Palästinensern einen oder zwei richtig derbe Schläge versetzt. (Gut, die Israelis haben mit dieser Art von "Politik" bzw. Versuchen von Problemlösung auch noch nicht viel in den 60 Jahren seit der Staatsgründung erreicht... - aber vielleicht ist dieser Blick zu vereinfachend...)

Als durchschnittlicher Palästinser hat man's aber unzweifelhaft schwer: auf der einen Seite das von Korruption zerwucherte System einer säkulären Regierung aus alten Männern, die nicht von der Macht lassen können, aber auch, während sie an der Macht sind, keine wirklich großen Gewinne für die Palästinenser zu stande bekommen haben. Auf der anderen Seite die religiösen, die ebenso an der Macht kleben und sich mit den säkulären Spinnefeind sind und sich aufs Blut politisch und militärisch bekämpfen. Beides keine sehr berauschenden Aussichten, schwant mir... leider.

Und man muß ja nicht einmal für die Palästinenser sein, um den Grundtenor gegenwärtiger israelischer Politik nicht zu teilen. Es geht immerhin ums Prinzip. Ob sich eine solche Politik nun ausgerechnet gegen die Palästinenser richtet ist nicht ausschlagebend, d.h. das Ziel der Politik muß nicht unbedingt ausschlaggebend sein, sondern es reicht schon, wenn man mit der prinzipiellen Struktur solcher "Lösungen" ein Problem hat. Sicher, da gibt es auch diejenigen, die Kritik üben, weil sie auf der Seite der Palästinenser sind (deren Aussagen/ Blickrichtung ziemlich ähnlich zu der vorherigen Gruppe sein wird). Aber das ist, wie gesagt nicht zwingend (siehe z.B. auch das Beispiel der iranischen Revolution 1979 während dieser sich sehr gegensätzliche Motivationen gegen die Herrschaft des Schahs verbündet haben).

Demokratie in Israel - Die Fünfte

Zum Glück, daß Israel so ein demokratisches Land ist, das "einzige demokratische Land im Nahen Osten": Seit drei Wochen im Hungerstreik (DW)

Samstag, 14. August 2010

Ideologische Strömungen im Judentum

Als ich neulich das sehr interessante und sehr gut gemachte Museum des Jüdischen Erbes (museum of Jewish heritage) in Manhattan, New York, besuchte, fiel mir eine Sache als äußerst interessant auf: die Gegenüberstellung der vier ideologischen Hauptströmungen, die das Judentum im 19. Jhd. erreicht hat. Und es war eine gerechte und gleichwertige Gegenüberstellung (von links nach rechts:



Orthodoxie - Sozialismus - Zionismus - Liberalismus.

Welchen der Strömungen Hitler v.a. zugesetzt?

In dem Museum lernte ich, daß 80% der deutschen Juden unter 25 Jahren glücklicherweise erfolgreich aus Hitlerdeutschland (v.a. nach New York) geflüchtet sind. Sie trugen das liberale Judentum, das die vorherrschende Strömung unter deutschen Juden bis zur Machtergreifung Hitlers war, in die neue Welt und sicherten sein Überleben. Hitler hat den Großteil der über-25-jährigen deutschen Juden vernichtet. Und auch den Großteil der in Osteuropa verbliebenen Juden, viele von ihnen der (Ultra-)Orthodoxie (die englische, spanische und französische Seitenversionen sind wesentlich umfangreicher als die spärlich deutsche)oder dem Sozialismus (hier auch die fremdsprachigen Versionen umfangreicher) zugeneigt.

Der Zionismus war recht unpopulär im Judentum in der Zeit vor Hitler. Nun erscheint das starke zionistische Moment ausgelöst vom Massenmord Hitlers verständlich. Die damaligen zionistischen Politiker haben dieses Moment geschickt aufgenommen und zu ihrem Vorteil genutzt. Somit kann man wohl behaupten, daß der Zionismus gegenwärtig die, gemessen an der Zahl der Anhänger, domininierende Ideologie innerhalb des Judentums, ob nun im heiligem Land oder in der Diaspora, ist.

Aber auch der Zionismus hat sein Gesicht geändert. Er ist mittlerweile von revisionistischen Tendenzen/ Politikansichten á la Jabotinski domininiert (siehe auch Likud). Vor allem in der deutschen öffentlichen Diskussion trifft man ausschließlich auf den Zionismus bzw. Judentum wird dem Zionismus gleichgesetzt, was einer sachlichen und differenzierten Diskussion sehr abträglich ist. Die deutsche Politik unterstützt die gegenwärtige revisionistische Politik Israels und tut dabei so/ erliegt vielleicht gar tatsächlich dem Trugschluß, als wäre das die einzig mögliche Politikausrichtung. Das offizielle Blablabla spielt dabei keine Rolle, aber es spielt eine Rolle, welche Unterstütztung hinter den Kullissen läuft (siehe hier oder hier).

Es gibt Meinungen, die sind davon überzeugt, daß der Zionismus bzw. seine gegenwärtige Form und Auftreten, wie auch hier in diesem Blog teilweise dokumentiert, dem Antisemitismus Vorschub leisten und damit genau das Gegenteil von dem bewirken, was durch die explizite Politik der Stärke erreicht werden sollte. Sicherlich kann man militärische Dominanz gewinnen, doch kann man die Menschen in Israels Nachbarländern und Europa nicht zu gewissen Gedanken zwingen, da diese ja bekanntlich (und glücklicherweise) frei sind. Das ist das israelische Dilemma. Sicher wird diese Art von Politik bei Nationalisten und Rechtsaußenspielern toll ankommen, nur bezweifele ich, daß diese Gruppen die Mehrheit der Menschen bilden. Im Allgemeinen, besitzt der Mensch schon ein Gerechtigkeitsbewußtsein, das ihm dann nichts weiter ermöglicht, als gegen diese Politik zu sein. Diese Ansicht kann für weniger gebildete, aber auch sicherlich für mehr gebildete in Antisemitismus umschlagen. In tendiere dazu, diese Ansicht intuitiv zu teilen, da sie recht logisch erscheint.

Samstag, 7. August 2010

Zum Glück

daß nicht nur alle Deutschen Antisemiten sind (Aussage eines Gewissen H.M.B. in einem in Deutschland beliebten Politmagazin)... (man achte wiederum auf die mehr als 150 Kommentare am Seitenende!!)

Freitag, 6. August 2010

Haaretz

Interessanterweise ist die Haaretz voll von erfrischend ideologiefreiem Realismus, wie z.B. hier. Das ist z.B. eine Sache/ Entwicklung, die die Machhaber in Israel irgendwie völlig ausblenden und nicht müde werden, propagandalastig das gegenteil zu predigen (nämlich das solche Verfahren die Sicherheit Israels erhöhen würden). - Wer's glaubt, wird selig... man muß nur fest genug daran glauben, dann hält man's irgendwann für Realität...

Ich frage mich aber schon sehr ernsthaft, wie man sich auf Seiten der politischen Entscheidungsträger in Israel in einem solchen Maße der Wirklichkeit verweigern kann und darauf beharrt, die Welt duch die eigene (sehr verzerrende) Brille zu betrachten. Wahrscheinlich ist genau das ein großer Teil des Problems: die Wahrnehmung der Realität so wie sie ist, ist (wohl auf beiden Seiten) nicht unbedingt sehr ausgeprägt.

Ausweisungen von israelischen Bürgern und jüdische Ethik

Soeben stieß ich auf eine sehr interessante Diskussion in der Haaretz zur beschlossenen Ausweisung von Ausländerkindern, die in Israel geboren und aufgewachsen sind. Die Bedenken von Elie Wiesel teile ich vollkommen. Die Haaretz nimmt dazu einen recht interessanten Standpunkt ein. Vor allem schaue man sich die Kommentare auf beiden Seiten an, die zwar sicherlich nicht repräsentativ, dafür aber umso interessanter sind!!

Man stele sich derartige Diskussionen in Deutschland vor... Aber wer weiß, was da alles noch kommen kann...

P.S. Sieh auch die Kommentare von hier bzgl des Themenkreises jüdische Merheit im demokratischen Israel und Demographie etc.

Das damit in Verbindung stehende "Wohnrecht" wird auch in der Haaretz thematisiert. Danke. In erfrischend gerechter Art und Weise...

Donnerstag, 5. August 2010

Vom Sieg des Terrorismus

Sieg der Terroristen auf ganzer Linie. Letztens traf ich einen Afghanen. Zufällig. Wir sprachen über Terrorismus. Unter anderem. Es war sehr interessant.

Fliegt man in der heutigen Zeit international, dann bemerkt man, wie die Terroristen gesiegt haben auf der ganzen Linie. Die direkten Leidtragenden eines Anschlages fallen ja nicht so ins Gewicht. Mehr oder weniger Menschenleben, die die Welt mit der Zeit zu vergessen beginnt. Doch hat der Terrorismus ein viel größeres Ziel: das Verbreiten von Angst. Der Terrorist war erfolgreich, wenn viele Menschen in Folge eines Anschlages Angst bekommen. Je diffuser und tiefsitzender die Angst ist, umso erfolgreicher war die Tätigkeit des/r Terroristen/in. Und schauen wir doch mal, was in den letzten 9 Jahren seit September 2001 geschah: nicht nur große Mengen von Menschen haben eine ziemlich diffuse und fundamentale Angst bekommen, sondern auch ganze Staaten, Staatenverbünde gar, ja ganze Kulturkreise. Und die Angst ist groß und anhaltend. Offensichtlich. Der (glücklicherweise ungeschickten) Nachahmer gibt es einige. Die infolge der übertriebenen Angst/ der Hysterie eingeleiteten Schaffung von beachtlichen staatlichen Institutionen für Terrorbekämpfung und der damit verbundenen erheblichen Erhöhung der Staatsausgaben des Westens (und der Blüte eines bestimmen wirtschaftlichen Subsektors) erwiesen sich als unzureichend effektiv, wie durch den nigerianischen Unterhosenbomber demonstriert. Zumindest reichten diese Ereignisse aber aus, um grundlegende Änderungen in den Grundrechten und dem Rechtsverständnis des Westens in sensationell kurzer Zeit zu bewirken. Das Prinzip der Unschuldvermutung wurde in die Besenkammer bestellt. Ersetzt wurde es durch den Unschuldbeweiszwang, d.h. z. B. jeder Flugpassagier gilt a priori als potentieller Attentäter, dessen Unschuld durch die Sammlung von soviel wie möglich persönlichen Daten und deren Analyse – soweit sie bei dem dabei anfallenden Datenwust erfolgreich erfolgen und flächendeckend kann – erst bewiesen werden muß. So ist das nun. So, so. Datenschutz und die Freiheit des Einzelnen wurden in einem atemberaubenden Tempo und einem schwindelerregenden Umfang auf- und preisgegeben (siehe z.B. das neuerliche SWIFT-Abkommen zwischen der EU und den Vereinigten Staaten). DAS ist der Fortschritt der heutigen Zeit. Keine Frage, die Welt schreitet schon fort, unbestreitbar. Die kritische Frage ist nur, in welche Richtung dies geschiet. Wie war nicht das in bestimmten Kreisen berühmte Zitat von Walter Ulbricht? Es war: „Gestern standen wir vorm Abgrund. Heute sind wir einen Schritt weiter.“ – Fraglos auch ein Fortschritt, wer will es bezweifeln?

Nun ist das halt so wie es ist. Leider sehe ich keine Anzeichen, daß die Angst weniger werden würde, ganz im Gegenteil… Dann laßt uns einmal gespannt sein, was denn da noch kömmt… Schlimmer wird’s immer ;-)

Ohne Frage muß man Sicherheitsmaßnahmen gegen eine gewisse bestehende Bedrohung anbringen. Doch kann man dies sicher auch tun, ohne grundlegende rechtsstaatliche Prinzipen mal eben so auszuhebeln. Erstens sind es nun auch nicht wieder soooo viele Terroristen auf dieser Welt, zweitens ist nicht der Westen die Region unserer Erde, der das schwerste Kreuz dabei aufgebürdet wird. Man schaue in den Nahen Osten und Vorderindien (damit ziele ich bei weitem nicht nur auf das heilige Land ab!). Das, was in der Türkei passiert, ist (teilweise) Terrorismus, das, was in Ägypten geschiet auch, für das, was im Irak, Afghanistan, Pakistan, Indien oder dem Jemen geschieht, gilt das auch zu größerem oder kleineren Teilen. Der deutsche Geheimdienst hat die Lage offensichtlich zufriedenstellend im Griff, da er die kleine Zelle verwirrter Zeitgenossen und Mitbürger zur rechten Zeit aufgelöst hat. Und ansonsten ist, falls ich da nicht etwas Wichtiges vergessen habe, nix passiert. Es ist nix passiert, obwohl der öffentliche Rundfunkt und andere Medien vor den letzten Bundestagswahlen die Gefahr von Anschlägen der Taliban in deutschen Landen ausführlich besungen, ja förmlich auf der Hatz nach der nächsten weltbewegenden Schlagzeile förmlich herbeigesehnt haben. Nix. Die vielen deutschsprachigen Taliban, die natürlich jeden Abend 20 Uhr vor der Glotze der Tagesschau huldigen, waren wohl gerade Pilze pflücken und konnten sich so LEEEEEIDER nicht auf die deutsche Innenpolitik konzentrieren. Und huuups, schon hatte sich’s ausgewählt, so schnell konnten sie gar nicht kucken: die deutschen Schlitzohren aber auch… mit allen Wassern gewaschen… einfach mal so schnell gewählt, so schnell fertig, so daß der endlose Eselstross mit den talibanischen deutschsprachigen Raketenwerfern gerade erst gesattelt werden konnte und noch nicht einmal die erste persische Karawanserai erreicht hatte – zum Glück aber auch, sonst hätten die Mullahs in einer Nacht- und Nebelaktion schnell noch die konventionellen Sprengköpfe durch ihre guten nuklearen ausgetauschen können – daaaas hätte ja was gegebenen… da hätten die Medien ja für das gesamte nächste halbe Jahr zu berichten gehabt… die Arbeit wäre nie geringer geworden… aber zum Glück, zum Glück, wirft der deutsche Michel seinen Stimmzettel so unglaublich schnell in den Ring bzw. die Urne, so daß der tröge Terrorist mit seiner mit Wüstenstaub ellenhoch beschlagenen Brille das gar nicht sehen kann :-D Zum Glück aber auch!!!

Sonntag, 1. August 2010

Der Missbrauch der Geschichte (auf Qantara.de)

Danke, danke Herr Schlomo Ben Ami!!!!

Eine hervorragende Analyse und Kritik der (leider) vorherrschenden politischen Klasse in einem Teil des heiligen Landes... Hervorragend dargestellt...

Samstag, 10. Juli 2010

Zustimmung für Deutschland...

Ein interessantes Detail trat vereinzelt in den deutsche Medien auf in den letzten Tagen: Die deutsche Nationalmannschaft wird von einem überraschend großen Teil der Israelis gemocht und sogar ihr der Weltmeistertitel gewünscht (was nun mittlerweile Makulatur ist). Die Süddeutsche berichtet's, die OP-Online (was auch immr das ist), Zenithonline und der Südkurier.

Dabei fallen Zitaten/ Aussagen wie: "zumal im deutschen Team junge Leute spielen, deren Großväter während der Nazi-Zeit gar keine Deutschen waren.", "Die Schatten der Vergangenheit, die Gräuel der Nationalsozialisten und der millionenfache Mord lassen es nicht zu, »zu vergeben und vergessen«, wie die Yedioth Ahronoth schreibt.", "»Wir haben nicht das durchgemacht, damit es heute Menschen in diesem Land gibt, die Deutschland unterstützen, so als ob nichts geschehen sei. Gibt es keine anderen Mannschaften auf dieser Welt? Können sie nicht die englische unterstützen? Die spanische? Jetzt unterstützen sie die Deutschen, morgen werden sie den Holocaust vergessen und einen Tag später, wenn es – Gott verhüte – wieder passiert, werden wir wieder sehen, wie sie sich erinnern«, sagte ein Holocaust-Überlebender der Zeitung.", "POLEN: Wenn die deutsche Nationalelf spielt, bleibt die polnische Seele oft tief gespalten. Vor allem für jene Fans, die den Krieg noch erlebt haben, ist die Unterstützung nach wie vor schwierig.", "Und Ex-Bildungsminister Jossi Sarid schrieb in der Zeitung “Haaretz“: “Wir zählen die Spiele bis zum Halbfinale und Finale und dürfen jetzt auch das deutsche Nationalteam unterstützen.“ Bis vor ein paar Jahren “hätten wir uns niemals dazu bewegt“. Die Debatte geht weit über den Sport hinaus. Die Zeitung “Maariv“ schrieb, die Frage, ein Fan des deutschen Teams zu sein, sei keine Sportfrage, sondern eine Frage, die zur Wurzel gehe. “Viele Menschen glauben, dass die Bereitschaft zur Normalität zwischen beiden Völkern die Erinnerung an den Holocaust und die Ermordeten beschädigt und als Begnadigung der deutschen Nation dient.“", "«Es gibt noch immer einige Menschen, die weder deutsches Spielzeug oder deutsche Autos kaufen und die nicht einmal in Betracht ziehen, im Schwarzwald Urlaub zu machen (...) Die Frage, ein Fan des deutschen Teams zu sein, ist keine Sportfrage, sondern eine Frage, die zur Wurzel geht, ob wir die Fähigkeit besitzen, uns normal gegenüber den zeitgenössischen Deutschen zu verhalten (...) Viele Menschen glauben, dass die Bereitschaft zur Normalität zwischen beiden Völkern die Erinnerung an den Holocaust und die Ermordeten beschädigt und als Begnadigung der deutschen Nation dient.»", "Die Tageszeitung «Jerusalem Post» hatte mit Blick auf die NS-Zeit sowie aktuelle Vorgänge in der Welt geschrieben, dass es für einen Juden nur koscher sei, den USA oder Holland die Daumen zu drücken. Bei allen anderen Ländern gebe es triftige Gründe, dies nicht zu tun."

Hm. Da denk ich mir nur hm. Was hat die Fußballweltmeisterschaft 2010 mit dem zweiten Weltkrieg und der Judenvernichtung zu tun, die beide vor mehr als 65 Jahren endeten. Hm. Zur "Nazizeit" sah die Welt anders aus. Aber selbst wenn die Großväter der Spieler deutsche gewesen wären, was würde das heißen? Diese Aussage zum Beispiel soll wohl implizieren, daß alle Deutsche damals Nazis waren, fürchte ich. Hm. Denke ich nochmal. Ich optiere für eine nüchterne, dogmafreie Betrachtung:

Viele Leute scheinen nicht begriffen zu haben, was damals stattfand. Es war eine politische Bewegung, die diejenigen, die sich zu ihren Gegner und Feinden erklärt hatte, gnadenlos verfolgte. Das Verhängnis war nun, daß diese Bewegung in Deutschland an die Macht kam und somit wüten konnte, wie sie wollte. Ausgeklammert dabei bleibt, ob es nicht in anderen Ländern zu dieser Zeit ähnlich gesinnte Bewegungen gab, die - das steht fest - bei der Machtergreifung nicht so erfolgreich waren. Nun kommt dabei das Moment des logischen Trugschlusses zum Tragen, das im Kontext von Massenmeinungen und -medien gern aufzutreten pflegt. Und dieser liegt darin, daß wenn (fast) jedes Mitglied dieser Bewegung der Nationalität nach Deutscher war, das im Umkehrschluß sicherlich nicht heißt, daß jeder Deutscher (wohlgemerkt unabhängig von Religion und Ethnie) Mitglied oder zumindest Unterstützer dieser Bewegung war. Nicht nur, daß es logisch falsch ist, die Geschichte stützt diesen "grandiosen" Gedanken nicht. Ein teil der Juden, die vernichtet wurden, waren Deutsche, die Kommunisten, Homosexuelle, und bekennenden Christen etc. etc. waren ja auch Deutsche. Erklärtermaßen gab es den (politischen) Feind im eigenen Volk. Also nun? Wenn man nun in gewissen kreisen Kreisen zum Ergebnis kommt, Deutschland sei ein "Volk der Täter" (oder wie immer man es in Worte faßt), also implizit als homogene Einheit aufzufassen, die sich in ihrem "Volkscharakter" nicht ändert, ja nicht ändern kann, nun dann ist es in der Tat eine "Frage, die zur Wurzel" geht.

2. "»Wir haben nicht das durchgemacht, damit es heute Menschen in diesem Land gibt, die Deutschland unterstützen, so als ob nichts geschehen sei." - vielleicht liegt es an der Übersetzung, aber ist das Wörtlein "damit", das auf einen Zweck hinweist, in diesem Satz recht am Platze?

3. Polen "jene Fans, die den Krieg noch erlebt haben" - also die sind mindestens 66 Jahre alt. Geht man von bewußtem Erleben aus, dann sind die mindestens 75 Jahre, also geht es um die vielen polnischen Fußballfans höheren Alters. Horden von Ihnen sehe ich Vuvuzelablasend durch Warschau ziehen... Endlose Massen!

4. "Begnadigung der deutschen Nation dient" - Hä? verstehe ich nicht. Die (israelisch-) jüdische Nation begnadigt die deutsche Nation nach 65 Jahren wegen der Fußballweltmeisterschaft? Hä? Was ist denn das für ein Unsinn! Ohne Kommentar...

5. "Viele Menschen glauben, dass die Bereitschaft zur Normalität zwischen beiden Völkern die Erinnerung an den Holocaust und die Ermordeten beschädigt und als Begnadigung der deutschen Nation dient." - Ja, schlagendes Argument. Normalisierung beschädigt viel, ohne Zweifel, v.a. Fata Morganas und wohlgepflegte Feindbilder. - Es wäre ja schade um sie... v.a. wenn sie zur nationalen Identifikation und zur politischen Instrumentalisierung etc. dienen...

Also, was die Fußballweltmeisterschaft 2010 mit dem zweiten Weltkrieg und der Judenvernichtung zu tun hat, verstehe ich immernoch nicht. Irgendwie will es mir so vorkommen, daß manche Journalisten gern gegen Windmühlen kämpfen, Sachen zu einem Thema machen, die eigentlich gar kein Thema sind.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Henryk M. Broder konvertiert zum Islam

Ach herrlich. So gelungen!!!!

:-)
:-)
:-)

Mittwoch, 7. Juli 2010

Einseitigkeit

hoffe ich mit diesem Blog nicht zu erzeugen. Bislang geht es v.a. um Israel. Das ist wohl so, denn vieles im Heiligen Lande hat mit diesem Staat zu tun, wenn nicht direkt, dann (oft) zumindest indirekt. Israel ist in dieser Region der Welt sowohl ökonomisch als auch militärisch der unangefochtene Hauptakteur. Daher hat vieles mit Israel zu tun und es kommt oft in den Beiträgen vor. Ich plane aber, in Zukunft (auch) andere Aspekte zu thematisieren, die (hoffentlich) weniger mit Israel zu tun haben. Kann aber für nix garantieren...

Israel, Fußball und der deutsche (Rechts-) Staat

Die Israelis jubeln für Deutschland. Leider hat Deutschland soeben verloren :-(

Andererseits ist der deutsche Rechtsstaat endlich in Schwung gekommen, so daß die Fälschung eines deutschen Reisepasses ein gerichtliches Nachspiel hat. Gut, daß das recht in unserem Land unabhängig ist und über allem steht, wie der Innenminister zum Glück bemerkte (ARD).

Dienstag, 6. Juli 2010

Eine Reaktion der Türkei

Zivilgesellschaft in Israel

Man wünscht sich nur, daß die Bundesregierung dieser hinter der Preisverleihung stehende Haltung etwas mehr Gewicht in offiziellen Verlautbarungen und auf dem offiziellen Parkett verschaffen würde...

Sonntag, 20. Juni 2010

Demokratrie in Israel - Die Vierte im Spiegel guter Zeitungsartikel

Amira Hass: "Palestinian Jerusalemites go work abroad and get residency revoked upon return" (HaAretz 20.06.10)

Gideon Levy: "The patriot" (HaAretz 20.06.10)

Und noch ein sehr interessanter Beitrag aus einer in Deutschland fast unbekannten Blickrichtung:
Zvi Bar'el: "Give them an inquiry" (HaAretz 20.06.10)

Dank diesen Journalisten!

Niebel im heiligem Lande und Kramer im deutschen Lande

Gut, die Israelis meinen, das Einreiseverbot sei notwendig (was genau der Punkt des israelischen Ansatzes der Kollektivstrafe ist, Niebel wollte ja nun nicht die Hamas, sondern ein mit deutschem Geld errichtetes Klärwerk besuchen...).

Als Reaktion wird dem Niebel politische Naivität vorgeworfen. Gut, auch wenn ich nicht damit übereinstimme, kann ich es nachvollziehen... Aber GANZ UND GAR NICHT nachvollziehen kann ich, wenn der dt. Zentralrat der Juden (in Person des konvertierten Juden) Herrn Kramer das gleiche tut. Hallo?? Was geht denn das den (deutschen) Zentralrat der Juden an? Das ist nun wieder einmal einer der zahllosen Offenbarungseide der Interessen und der Ausrichtung des Zentralrats. Dem geht es offensichtlich nicht so sehr um Juden in Deutschland (außer ohne Pause vom allgegenwärtigen Antisemitismus zu unken)... Dem geht es (offensichtlich leider) vor allem darum, die Politik der israelischen Regierung zu verteidigen. D.h. es geht nicht um Religion, sondern um politische Einflußnahme! Dann sollte der Zentralrat doch zumindest so ehrlich sein und sich umbenennen, denn ein solcher Name, wie ihn er gegenwärtig trägt, ist arg irreführend!

Dabei sei darauf hingewiesen, daß die israelische Regierung nicht viel mit den dort wohnenden Juden gemein hat, sie ist eine politische Institution und repräsentiert sicherlich einen Teil der politischen Meinung dort, aber nun ganz sicher nicht (einmal annähernd) alle (für Freigeister siehe z.B. Gideon Levy oder Amira Hass). Aber der Zentralrat der Juden in Deutschland? Macht sich zum Verteidiger und Fürsprecher der israelischen Regierungspropaganda - na ganz toll...

Israelische Fehlpässe II

Hier schrieb ich darüber... Nun liest man, daß der Vorfall durchaus ein Nachspiel hat:

1. die Iren weisen Mitarbeiter der israelischen Botschaft aus

2. auch Deutschland konnte sich zu einer Reaktion durchringen. Danke dafür! Auch der Spiegel reagiert.

3. Und auch die Franzosen und Engländer...

Samstag, 19. Juni 2010

Israelisches Kino

Man muß den israelischen Intellektuellen schon anerkennen, daß einige der Filme, die sich produzieren, schon unzweifelhaft außergewöhnlich sind, außergewöhnlich gemessen an dem alltäglichen Geblöke israelischer Nationalisten, sei es die Regierung oder deutsche oder amerikanische (i.d.R. ausgesprochen konservative) Lobbygruppen. Ich finde all die Filme, die ich in der entsprechenden Liste rechts aufgeführt habe (erst dann, wenn ich sie selbst gesehen habe), sehr beachtlich, den einen mehr oder weniger. Einige sind vor dem israelischen Hintergrund außerordentlich mutig, wie ich finde. Dem muß man Respekt zollen. Dank dafür.

Schwachköpfe wie die Reihe deutscher Antisemitenjäger sollten diese Filme eigentlich als durch und durch antisemitisch klassifizieren. Jedoch ist mir noch nie eine Stellungnahme von einem/ einer von ihnen über den Weg gelaufen.

Interessanterweise wird ein großer Teil von ihnen (wohl zumindest der, der in Deutschland gezeigt wird) von der deutschen Filmförderung unterstützt. Dank dafür.

Umso unverständlicher ist mir die Haltung der Bundeswehr und der Bundesregierung bzgl. Waffenexporten und militärischer Kooperation. Das ist in der Tat ein Problem. Weshalb wird das in der dt. Öffentlichkeit nicht thematisiert? Ich kann nicht einerseits Waffen(-teile) in großem Maßstab liefern und andererseits Kunstprojekte fördern, die die Verständigung fördern. Das heilige Land ist meiner Ansicht nach sowieso die weltweit größte Geldvernichtungsmaschine: erst gibt man aus dem Westen Geld für den Aufbau palästinensischer Infrastruktur und danach Geld für israelische Waffen, die die eben u.a. mit deutschen Geldern errichtete Infrastruktur in Schutt und Asche legen. Dann gibt's wieder neue Gelder für den Aufbau und neue Waffen(-teile), dann geht die Hauerei wieder los und das Spiel beginnt von vorn, und so weiter und so fort...

Wäre DAS nicht Einsparpotenzial für die FDP? Statt den Israelis U-Boote (!!!) zu finanzieren, wäre doch dies Geld wesentlich besser in deutschen Schulen oder meinetwegen auch der afrikanischen Entwicklungshilfe angelegt. Oder übersehe ich da was? Auch sollte sich die deutsche Politik doch einmal entscheiden, wofür man denn das Geld ausgibt! Denn mit den Waffen aus dt. Geld/ Produktion die mit dt. Geld finanzierte Infastruktur (und damit den finanziellen Wert) zu vernichten, macht doch nun wirklich keinen Sinn! Da ist es auch irrelevant auf welcher Seite man politisch steht, es geht allein um Konsistenz im politischen Handeln und dem verantwortlen Umgang mit dt. Steuergeldern, die Hinz und Kunz zahlen. Aber bei Hartz IV sparen... ein Schlem, der Böses dabei denkt... Ach, deutsche Politik...

Sonntag, 6. Juni 2010

Kommentare zu: Demokratrie in Israel - Die Dritte

Qantara hat wie üblich eine sehr gute Berichterstattung zu dieser Angelegenheit. Auch ist der Kommentar von Amos Oz sehr ausgeglichen und benennt den Kern der Sache.

Interessant finde ich bei näherem Nachdenken Positionen, wie sie z.B. auf HaGalil geäußert werden. Ganz von Menschenrechten u.ä. abgesehen, hat die israelische Armee mit dieser schwachsinnigen Aktion dem Land und seiner internationalen Lage einen Bärendienst erwiesen. Offensichtlich gibt es nicht weniger Leute, die egal, was im heiligem Lande passiert, jegliche Aktion von Israel per se verteidigen und gutheißen, einfach aus dem Grund, weil Israel es getan hat. Hm. Das macht nachdenklich... Selbst wenn die Armee die unüberlegtesten Kamikazeaktionen (wie diese) durchführt, die nicht nur gegen Menschenrechte verstoßen, zutiefst ungerecht sind, aber v.a. gegen ganz sicher nicht im Interesse des Landes und der Regierung sind, wird dies per se ohne jegliche Kritik gutgeheißen. Das hat nicht einmal etwas mit Zionismus zu tun. Daß Selbstkritik nicht überall verbreitet ist, ist verständlich. Doch so eine Haltung? Ich nehme an, die Leute sind weit weg von allem... und tragen irgendwelche (nicht ganz realistischen) Vorstellungen mit sich rum oder sind einfach nur Rassisten. Die Vorstellung, daß der Stärkere siegt und "wir" (in deren Ansicht, die israelische Armee, zu der sie gehören, auch wenn sie keine Israelis, sondern Juden sind, die in anderen Staaten leben) die stärkeren sind, mag toll ankommen bei Leuten, die selbst unter Minderwertigkeitskomplexen leiden oder im eigenen Leben nicht so anerkannt sind, wie sie es gerne wären. Einem Menschen jedoch, der in sich liegt, mit sich und der Welt in Einklang ist, muß solches zutiefst widersprechen. Ich muß sagen, daß cih leichte Probleme habe, mich in erstere Leute hineinzuversetzen. Es ist mir nicht verständlich, woher sie soviel Aggressivität und Hass und ein gutes Stück Paranoia nehmen.

Was mir aber ganz und gar nicht verständlich ist, warum verteidigt der Zentralrat der Juden in Deutschland die israelische Politik, d.h. diese Aktion im Speziellen??? Was zum Teufel soll das? Die sollen sich mal um die Integration von russischen Juden in Deutschland und andere Sachen HIER IM LANDE scheren und nicht ständig als Propagandaministerium für die israelische Regierung auftreten!!! Daß der Herr Generalsekretär ernsthafterweise den (vollkommen schwachsinnigen) Begriff „nützlichen Idioten“ in einer offiziellen Stellungnahme benutzt, sagt viel. Wie schon einige Kommentare anmerken, ist's bei Kramer und dem IQ wohl auch nicht so weit her... zumindest benutzt der ähnliches Vokabular und Gedankengänge wie Schwachkopf Broder und Kumpanen... DAS sagt viel... zu viel, leider...

Interessant ist auch das Gespräch über islamische Hilfsorganisationen, ein Vorwurf, den die israelische Regierung und auch Herr Kramer (natürlich) sofort gebracht hat...

P.S. Lange Zeit habe ich die Seiten von Broder nicht mehr besucht. Letztens dachte ich, ob ich das wohl nochmals tun sollte v.a. der Neugier auf seinen neuesten geistigen Sumpf wegen, aber dann dachte ich, daß es wohl nicht so viel neues bei Broder unter der Sonne geben könne und daß es sowieso nur Zeitverschwendung sei, seinen Schwachsinn zu lesen. Also geb ich dem Brober, was ihm gebührt: keine Aufmerksamkeit :-) Wie alt ist er denn der Broder? 65 mag er sein. Frage mich angesichts dessen, wie lange er rechts außen noch mit seinem Geschätz beehrt. Naja, wenn es schlecht kommt, noch lange, der Giordano, obwohl vom Alter stark gezeichnet, kommt ja auch nicht umhin, die Republik vor seinem Unfug zu bewahren. Also, wenn's so kommt, dann macht es der Broder noch 20 Jahre... ach, mein Gott... und je älter umso schwachsinniger...

Dienstag, 1. Juni 2010

Die etwas andere Israel-Lobby

Las ich doch soeben von der Initiative J-Call. Erster Blick: hm, interessant. Dann ging ich auf die Seite der Vereinigung http://www.jcall.eu. Dort las ich:

"Wir alle sind uns dessen bewusst, dass dieses Anliegen dringend ist. Bald wird Israel sich mit zwei katastrophalen Alternativen konfrontiert sehen: Entweder werden die Juden eine Minderheit in ihrem eigenen Land sein oder es wird im Lande ein Regime entstehen, das Israel beschämen und die Gefahr eines Bürgerkrieges heraufbeschwören wird."

"Hm", dachte ich dann. Das ist doch das zionistische Argument, das ich hier diskutiert habe... Warum muß man eine jüdische Bevölkerungsmehrheit haben? Die israelische Bevölkerung ist doch sowieso aus aller Herren Länder zugewandert... daher (und wegen mehr oder weniger vereinzelter Konversionen zum Judentum) halte das Argument mit der Rasse/ dem Volk sowieso für ausgemachten, mitteralterlichen Humbug...

In welchem eurpäischen Land wird diskutiert, ob man die deutsche, schweizer, lichtensteiner etc. Bevölkerungsmehrheit sicherstellen soll... aber obwohl in sehr kleinen Ländern ist das doch manchmal ein Thema und v.a. ist es populär bei Rechtspopulisten (auch in größeren Ländern)... Ich folgere: Es lebe der Zionismus!

Montag, 31. Mai 2010

Die Nachrichtenliste (breaking news) der Ha-Aretz vom heutigen Tag

Ich habs doch (voraus)gesagt: plötzlich zeigen die Freunde eine sehr viel stärkere Freundschaft, wenn man so nett ist:

Breaking News
Monday, May 31, 2010
# 22:12
Chavez slams Israel for 'brutal massacre' on aid flotilla (DPA)
# 21:52
Brazil: Israel's attack on aid flotilla shows need to lift blockade (DPA)
# 21:16
Hundreds of protesters clash with police near Israeli Embassy in Paris (AP)
# 21:08
Protesters outside Netanyahu's house: Democracy isn’t built on bodies of protesters (Haaretz)
# 20:24
Around 150 protesters demonstrate in Haifa against killing of Gaza flotilla activists (Haaretz)
# 20:19
Qassam rocket strikes western Negev (Haaretz)
# 20:15
John Kerry: Gaza incident underscores necessity of resolving Israeli-Palestinian conflict (Haaretz)
# 20:10
Some 150 Israelis protesting outside Turkish embassy in Tel Aviv (Haaretz)
# 20:06
Greek police fire teargas at anti-Israel protesters (Reuters)
# 20:02
IAEA: Iran must respond to our inquiries into nuclear program as soon as possible (Reuters)
# 19:47
El Al and Turkish airline Atlas Jet cut partnership (Haaretz)
# 19:34
MK Abargiyah: Israel's current government most extremist in history (Haaretz)
# 19:19
Thousands of Iraqis protest Gaza aid ship deaths (Reuters)
# 19:18
Sweden summons Israel ambassador over Gaza flotilla deaths (Reuters)
# 18:58
Netanyahu: Israel will deliver all humanitarian aid from flotilla to Gaza civilians (Haaretz)
# 18:48
Turkish PM: Gaza flotilla raid is Israeli state terrorism (Haaretz)
# 18:38
Two wounded Gaza flotilla activists arrested after refusing treatment at Israeli hospital (Haaretz)
# 18:36
UN watchdog: Iran stockpile of low-enriched uranium up to 2.43 tons from 2.06 since Jan. (Reuters)
# 18:03
Switzerland and Spain join calls for inquiry into Gaza flotilla clashes (DPA)
# 18:01
Germany's Chancellor Angela Merkel calls for inquiry into raid on Gaza aid flotilla (DPA)
# 17:48
Britain demands to 'establish facts' about Gaza flotilla incident (DPA)
# 17:48
Police sappers examining three of the Gaza aid boats now docked in Ashdod (Haaretz)
# 17:27
Holocaust survivor thought to be part of aid flotilla was not on ship to Gaza (AP)
# 17:14
Police use sappers to check 3 Gaza flotilla ships anchored in port of Ashdod (Haaretz)
# 16:49
Netanyahu cancels meeting with Obama in Washington (Haaretz)
# 16:45
B'Tselem demands immediate external probe of Gaza flotilla deaths (Haaretz)
# 16:24
Protesters demonstrate in Umm al-Fahm against killing of Gaza flotilla activists (Haaretz)
# 15:42
Turkey calls for Security Council meeting over Israel (Reuters)
# 15:23
Hezbollah: IDF attack on flotilla a terrorist act that deserves international punishment (Reuters)
# 15:02
Pakistan condemns Israeli attack, concerned about three citizens (DPA)
# 14:53
Britain deplores loss of life on Gaza flotilla, calls on Israel to lift Gaza blockade (Haaretz)
# 14:42
White House 'deeply regrets' loss of life and injuries sustained in Gaza flotilla clashes (Reuters)
# 14:40
Police chief arrives at Ashdod port to assess preparations for docking of Gaza aid boats (Haaretz)
# 14:11
Israel Navy commander: The soldiers were restrained, courageous on Gaza flotilla (Ch. 10)
# 14:08
Egypt summons Israeli ambassador in Cairo (Reuters)
# 13:57
UN chief calls for full inquiry into Gaza flotilla killings (AP)
# 13:51
IDF on high alert in Jerusalem and on Gaza, Syria and Lebanon borders (Reuters)
# 13:37
Turkey cancels war games with Israel over convoy attack (Haaretz)
# 13:36
UN chief 'shocked' by seriousness of Gaza flotilla clashes (Haaretz)
# 13:22
Palestinians hurl rocks at police stationed at gate to Jerusalem's Old City (Haaretz)
# 13:18
Turkey recalls Israel ambassador over Gaza flotilla deaths (Haaretz)
# 13:10
IDF chief Ashkenazi: Israeli commandos suffered gunshot, knife wounds storming Gaza boat (Haaretz)
# 13:07
Israel issues travel warning to Turkey (Haaretz)
# 13:07
Barak: Israel will accept consequences and continue to guard it sovereignty (Haaretz)
# 13:06
Barak: Gaza boat activists were violent supporters of terror organization (Haaretz)
# 13:05
Barak: Responsibility for Gaza flotilla deaths rests solely with activists (Haaretz)
# 13:05
Barak: The people of Gaza are not starving (Haaretz)
# 12:44
Belgium: Israeli flotilla attack was 'disproportionate' (DPA)
# 12:43
Ahmadinejad says Israel 'inhuman' for flotilla action (Reuters)
# 11:42
France FM Kouchner says 'profoundly shocked' by Gaza flottila battle (Reuters)
# 11:39
Arab League calls emergency meeting to discuss Israel interception of Gaza flotilla (Reuters)
# 11:20
Ayalon: Incident on Gaza flotilla still not over (Haaretz)
# 11:19
Ayalon: Israel does not want to fight with any country (Haaretz)
# 11:18
Ayalon: At least two guns found on Gaza flotilla (Haaretz)
# 06:49
Report: 2 activists killed, several wounded as Israel Navy takes control of Gaza aid ships (Haaretz)
# 00:56
Treasury proposes exempting Haredim from IDF draft at 22 (TheMarker)

Demokratie in Israel - Die Dritte: die israelische Marine kapert einen Kovoi von Friedensaktivisten in internationalen Gewässern & tötet 9 Pers

Es ist ja absolut unglaublich, absolut unglaublich dieser Vorfall. HaGalil nennt die Leute auf den Schiffen "sogenannten Friedensaktivisten". Darunter sind deutsche und andere europäische Parlamentarier, die Friedensnobelpreisträgerin Mairead Corrigan Maguire aus Nordirland, die 85 Jahre alte Holocaust-Überlebende Hedy Epstein sowie eine ehemalige Abgeordnete und ein Ex-Oberst aus den USA, der schwedische Krimi-Autor Henning Mankell etc. Auch schreibt Herr Sahm davon, daß die "Friedensaktivisten physische Gewalt planten", von "Die der Hamas-Organisation, El Kaeda und dem internationalen „Islamischen Dschihad“ nahestehenden Aktivisten" und noch vielen anderen sehr interessanten Dingen armseeliger, grausamer Gehirnwäsche unterzogener Schwätzer...

Einer der (im Gegensatz zu meinen nicht gelöschten Kommentare) von Richie K. meint tatsächlich: "Es gilt zu betonen, dass die durchgeführte Aktion zur Abwehr eines Angriffs auf die Souveränität des Staates Israel handelt. Dies wurde von der demokratische gewählten Regierung des Staates Israel getätigt und beschlossen." - Ich sags ja und nun werde ich bestätigt, so sieht israelische Demokratie (auch) aus, (vgl. Demokratie in Israel - Die erste und zweite weiter unten...)

Ja, das stimmt offensichtlich: 700 Friedensaktivisten sind ein "Angriff auf die Souveränität des Staates Israel"... Es ist traurig, aber so ist es nun mal... sie sind so ein schwerwiegender Angriff, daß Israel 19 von ihnen in internationalen Gewässern töten muß... So ist es wohl...

Die Süddeutsche hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Siehe auc Heise Online oder die islamische Zeitung. Auf die Zeit hat gleich die Tragweite erkannt: Israel erzürnt seine Partner.

Ich frage mich nur, wie lang es noch so weitergehen wird, daß die Israelis die Pässe ihrer Aliiierten (illegal) für Geheimdienstoperationen nutzen werden, Staatsbürder der befreundeten Länder auf internationalem Gebiet einfach mal so abknallen oder Monumente, die nicht auf ihrem Staatsgebiet liegen, ganz selbstverständlich als nationales Erbe erklären. Das kann ja nun nicht endlos so weitergehen.

Oder?

Bin ja mal auf den nächsten größeren Vorfall extrem gespannt!! Mal kucken, wie viele menschen dann sterben! Heißa, das wird ein Leichenzählen!!

P.S. Einmal beseite, wie man nun zu Menschenrechten eingestellt ist, aber selbst aus nationaler israelischer Perspektive war das doch ein beachtlicher Schuß ins Bein, den man immerhin erst einmal fertig bringen muß: man bringt sämtliche Verbündete gegen sich auf und v.a. den besten Verbündeten in nächster Nähe, die Türkei. Die Beziehungen haben sowieso schon enorm gelitten in den letzten 1-2 Jahren und nun das... Wie man als israelischer Politiker den Karren absichtlich mit solchem Volldampf an die Wand setzen kann, grenzt schon an ein Kunststück... seit Monaten stetig zunehmende Spannungen mit den Verbündeten, seit Monaten jagt eine negative Nachricht die nächste (und für alle sind die Israelis höchstselbstveranwortlich!). Ich kann echt nicht verstehen, wie man als Jude in so einem Land leben kann, denn meines Wissens nach, besitzt das Judentum trationell eine hochentwickelte Moral (von den modernen Menschenrechten mal ganz abgesehen...) ... Den Karren virtuous ganz nach israelischer Art mit Volldampf vor den Baum gesetzt und alles für die natiole Sicherheit, ach ja, klar. Jetzt fühlen sich die 5,5 Mio Israelis sicherlich gleich viel sicherer, wenn dieser schwerwiegende "Angriff auf die Souveränität des Staates Israel" abgewehrt ist... Ziel erreicht: gleich ist die Sicherheit viiiiiiiiel größer und die Anzahl der Freunde hat sich gleich verdoppelt, ach was sag ich, verzehnfacht und jeder von denen ist auch mit einem Mal ein zehnmal besserer Freund (deshalb auch die Reaktion Griechenlands) - das nenn' ich effiziente, ganz an den nationalen Interessen ausgerichtete Politik.

P.P.S. Warum durften die Israelis am Wochenende beim Eurovision Song Contest mitmachen? Solche Barbarei, wie soeben der Welt wieder einmal aufs Neue demonstriert, ist Jahrhunderte entfernt vom gegenwärtigen Europa...

P.P.P.S. Augeglichene Berichterstattung vom ZDF und Telepolis

P.P.P.P.S. Das Ziel der Aktion der Aktivisten war, internationale Aufmerksamkeit für die Lage der Palästinenser zu bekommen. Google News gibt mir jetzt schon um 16:24 Uhr ca. 1.500 (allein deutschsprachige) Artikel zum Thema (auf google.com sind's jetzt schon 14.000...). Machen wir mal frühliches Weissagen: in 2 Tagen werden es 10.000 Artikel sein :-) Das hätten sich die Aktivisten wohl nicht träumen lassen, daß die israelische Regierung so gut mit ihnen kooperiert... ;-)

Heißa, aber auch, die Israelis (damit meine ich die Regierung) sind aber auch clever... Respekt, Respekt...

Mittwoch, 26. Mai 2010

Bevölkerung und Zionismus

Hier gibt es einen Abriß der Bevölkerungsentwicklung im heiligen Lande. Im Buch von Yosef Gorny (1987) "Zionism and the Arabs, 1882 - 1948 : a study of ideology", Clarendon Press, werden noch mehr Zahlen, v.a. aus der Frühzeit des zionistischen Unternehmens zitiert, die ich bald hier anfügen werde.
Nach dem CIA World Factbook leben 2010 7,35 Mio Menschen In Israel, davon 76,4% Juden, d.h. also 5,6 Mio. Demzufolge 1,7 Mio Araber in Israel (Grafik - Achtung arg verzerrt, da die senkrechte Achse bei 60% abgeschnitten ist!). Nach dieserQuelle unterscheidet sich das Bevölkerungswachstum zwischen diesen beiden Bevölkerungsgruppen erheblich: für 2008 wird 1,7% vs. 2,7% angegeben, wenn man diese Zahlen als konstant annimmt und über 40 Jahre, d.h. auf 2050 extrapoliert, so gelangt man zu 11 vs. 4,9 Mio.

Wenn man nun noch die Daten fürs Westjordanland von 2,5 Mio und 2,13% auf den gleichen Zeitraum extrapoliert, so gibt dies 5,8 Mio, und für den Gazastreifen (1,6 Mio, 3,29%) nochmal 5,8 Mio.

Also: 11 Mio Juden, 5 Mio Palästinenser in Israel und 11 Mio Palästinenser in den Autonomiegebieten: 11 vs. 16 im Jahre 2050 im Vergleich zu 5,6 vs. 5,8 (=2,5+1,6+1,7) heutzutage. Dazu gibt es ja sehr interessante Artikel im Netz, z.B. bei Wikipedia spricht man tatsächlich von einer Bevölkerungsbombe/ einer Bedrohung. Interessanterweise ist der israelische Abschnitt zu diesem Thema der längste... ein Schelm, der böses dabei denkt... Auch hier gibt's nen Artikel, hier, hier oder hier und sicherlich noch viel mehr...

Wie dem auch sei, die obigen errechneten Zahlen bedürfen einer gewissen kritischen Würdigung. Ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerungswachsums Israels kommt aus der Nettozuwanderung, die, in früheren Jahren wesentlich stärker, dem Land immernoch eine gewisse Anzahl neuer Bewohner beschert. Die Einwanderungszahlen sind jedoch stark rückläufig, jährliche Zahlen habe ich aber leider nicht dazu gefunden... Innerhalb Israels haben die (Ultra-) Orthodoxen das stärkste Wachstum, was denen der Palästinenser wohl kaum nachsteht. Der Anstieg des Lebensstandards (und der Verwestlichung) der (jüd.) Israelis läßt zurückgehende Wachstumsraten erwarten.
Die Vermerhung der Palästinenser dagegen wird unter den gegebenen polit-ökonomischen Bedingungen kaum zurückgehen, vielleicht wird sogar das Gegenteil stattfinden... Daher halte ich es nicht für realistisch, in 40 Jahren 11 Mio Juden in Israel zu haben, 15 Mio Palästinenser im Heiligem Land erscheinen demgegenüber nicht zu unwahrscheinlich. Natürlich könnten die (jüd.) Israelis etwas dagegen tun. Sie könnten die vollständige (d.h. ökonomische, soziale, politische und gesellschaftliche) Gleichberechtigung ihrer arabischen Mitbürger erwirken, eine gesellschaftliche Veränderung könnte unter denen einsetzen, die dazu führt, daß diese sich mehr mit anderen Dingen als dem Kindermachen und -kriegen beschäftigen. Eine ähnlichen Ansatz könnte man mit den Autonomiegebieten wählen anstatt diese nach besten Kräften in die größte Armut zu zwingen. Schon allein aus sicherheitspolitischen Erwägungen sollte man das tun. Setzt man einen konstanten Anteil der Bevölkerung voraus, die für fundamentalistisches und terroristisches Gedankengut empfänglich ist, so steigt die absolute Anzahl derer mit steigender Bevölkerung. Ich kann nicht so recht erkennen, wie das im Interesse Israels sein soll.

Nun noch die Bevölkerungsbombe... Es ist selbstredend, daß der Absatz zu Israel länger ist als alle restlichen Absätze zusammen. An dieser Stelle eignet sich folgendes sehr treffendes Zitat "Das in Kategorien des 19. Jahrhunderts verfangene Israel hinkt dem 21. Jahrhundert hinterher." Solches rassisches Geschwafel über die Bedrohung des "Volkes" durch ein anderes ist nicht mehr zeitgemäß. Einfach die Idee, einen Staat explizit über die Volkszugehörigkeit zu definieren, ist ausgemachter Blödsinn. Noch größerer Blödsinn ist es, zur Sicherung der Existenz bzw. eher des Charakters/ der Ideologie dieses Staates zu versuchen, das staatstragende Volk in der Überzahl zu halten, damit der latente Feind in der Form der derzeitigen Minderheit nicht einmal auf die Idee kommt, einen Umsturz zu wagen. Darin schwingt natürlich die existentielle Angst mit, daß es dem derzeitigen staatstragenden Volk dann für so manche (objektiv begangene/ subjektiv wahrgenommene) Ungererechtigkeit an den Kragen gehen könnte. Diese Angst kann in der Tat existentiell sein. Jedoch besteht doch die Herausforderung darin, anstatt so stark wie möglich mit der Faust auf den Tisch zu klopfen, in der Hoffnung, der latente Feind hält still, dafür zu sorgen, daß aus der derzeitigen Konkurrenz- und (extremen) Wettbewerbsituation ein Miteinander, eine Koexistenz wird, die sicherstellt, daß auf beiden Seiten weder Religion noch Volkszugehörigkeit eine solche dominante Rolle spielt wie heutzutage. Dann hätte keine Gruppe der Bevölkerung Grund, von einer anderen Böses zu erwarten, da sie alle gleichbereichtigt in dem Staat leben würden. Grundvoraussetzung für eine solche Entwicklung wäre allerdings, daß erstens die Vergangenheit auf beiden Seiten offensiv aufgearbeitet wird und man einen gemeinsamen Nenner für die Definition eines Staates jenseits von Religion und Volk finden kann. Tabus beider Seiten müssen dafür auf den Prüfstand.

Die politische Ideologie des Zionismus, die ein stetig aufpoliertes Erbstück aus dem Europa des vorletzten Jahrhunderts darstellt, behindert eine solche Entwicklung, macht sie sogar vollkommen unmöglich. Vielleicht sollte man sich in Israel dahingehend weiterentwickeln, wie die Palästinenser nationalen oder religiös begründeten Fundamentalismus und den Rachegedanken loswerden müssen... Das wäre eine tiefgreifende Umwertung der Werte, eine wahre Revolution fürchte ich. Aber wohl Utopie angesichts der gegenwärtigen Lage.

Sonntag, 4. April 2010

Klare Thesen

Einige Thesen, über die man wohl diskutieren kann, aber die (eine oft versteckte, d.h. ohne große öffentliche Aufmerksamkeit ablaufende) Entwicklung benennen:

1. Hitler hat das europäische Judentum vernichtet und der Zionismus das orientalische Judentum.

2. Jesus war Palästinenser - waren/ sind dann auch alle Juden Palästinenser?

3. Europäisch-stämmige (extremitische) Konvertiten bekämpfen die tatsächlichen Nachfahren der 12 Stämme Israels ... (Nimmt man an, daß die heutigen Palästinenser die Nachkommen derjenigen Juden sind, die vor ca. 2000 Jahren im Lande blieben und konvertierten. Die Siedler sind aber lediglich russisch-/ kaukasus-stämmige Europäer, der irgendwann man zum Judentum konvertiert sind, aber keinerlei "Blutsverwandschaft" (welche blödsinniges Wort) mit den 12 Stämmen Israels haben.)

Montag, 15. März 2010

Danke ARD

Also manchmal gibt es immerhin erfreuliche, da gerechte Berichterstattungen im deutschen Fernsehen, wie diese, die unter der Überschrift verlinkt ist. Sämtliche Beiträge, die Richard C. Schneider in seinem Videoblog bisher zusammengetragen hat, sind bemerkenswert ausgeglichen und fair. Schön, sehr schön. Weiter so!

Mittwoch, 3. März 2010

Danke Israel: Schulbuch mit umstrittenen Geschichtsbild

Aber, aber neben so viel - ich will es mal negative Energie nennen - gibt es glücklicherweise ab und an überraschende Lichtblicke, die gute Laune und Hoffnung verbreiten. Daß die Rechten in Israel in ganz ähnlicher Weise darauf reagieren wie Broder und Gefolge auf die verhaßten Gutmenschen, ist verständlich, man soll sie geifern lassen und hoffen, daß ihr Gift ihnen nicht wohl bekomme. Jedoch hat es nicht gereicht, diesen Fortschritt zu verhindern. Danke, Israel!

Manipulativer Journalismus

Danke, daß vereinzelt auch Medien Selbstkritik äußern. Es ist zwar nicht häufig anzutreffen, aber wenn, dann tut's besonders gut :-)

Die Meinungsvielfalt in deutschen Landen wird interessanterweise manchmal kritisch gesehen. Notwendig und einsichtsvoll ist es allemal. Andererseits zeigt auch dieser Artikel, welche Gefahren unzulässige/ vorschnelle Verallgemeinerung in sich birgt. Weder steht der kritisierte Giordano noch Broder und Gefolge für die deutsche Durchschnittsmeinung/ Durchschnittshaltung. Sie mögen zwar laut sein, aber sicher nicht mehrheitsfähig. In diesem Sinne tut der Artikel dem Deutschen an sich Unrecht. Aber trotzdem Danke. Außenansichten sind in der Regel äußerst interessant und vielsagend!

Dienstag, 2. März 2010

Demokratie in Israel - Die Zweite: Israelisches Nationalerbe, der israelische Rechtsstaat und Häuserabriß nach Belieben...

Also ich muß ja sagen, wenn man die Nachrichten zu Israel einigermaßen verfolgt, wird's einem ja echt (irgendwann (ziemlich bald)) kotzübel. Selbst wenn man eher ein Mensch ist, der auf Ausgleich bedacht ist, kann man sich's nicht verwinden. Nicht nur, daß man allzu leicht ins Kopfschütteln gerät, nein, das wird schnell zu schwach für neue Provokationen. Da bleibt nur noch kotzen...

Warum? Das offizielle Israel/ der israelische Staat verstößt andauernd gegen die Maßstäbe, die er doch so gern und stolz verkündet. So ist zum Beispiel die (je mehr ich's verfolge zunehmend haltlose) Behauptung Israel sei eine Demokratie, die einzige Demokratie im Nahen Osten, eine mir vollkommen unerklärliche Behauptung.

Drei Fragen dazu, die mich angesichts solcher leeren und sinnfreien Phrasen (dieses Wunsches/ Idealbildes?) vor dem Hintergrund der Tatsachen, also der TATEN, die die israelische Politik immerwährend tut, ratlos zurücklassen:

1. Wie kann eine Demokratie zwei Kult(ur)stätten, die nicht auf ihrem Staatsgebiet liegen (siehe auch die Kommentare, die überwiegend in eine, die richtige, Richtung gehen), zum Nationalerbe erklären?? Ein weitsichtiger Kommentator hat wohl das Ausbreitungspotential solcher Aktionen sehr richtig eingeschätzt, fürchte ich. Leider gibt es in der israelischen Regierung viel, viel zu wenige vom Schlage Peres, der mittlerweile leider ein alter Mann ist. Daß derartig schamlose Provokationen, auf Entrüstung (oder stärkeren Unmut) der Palästinenser stoßen, ist nur zu verständlich.

2. Wie kann sich ein Bürgermeister in einer Demokratie weigern, eine Entschiedung des Obersten Gerichtshofes des Landes umzusetzen und ein illegal errichtetes und von jüdischen Extremisten bewohntes Haus abzureißen?

3. Aber gleichzeitig sollen legale palästinensische Häuser abgerissen werden, um zionistische Archäologie zu betreiben?

Und das nennt man in Israel Demokratie. Sieh an, sieh an. Es gibt drei Möglichkeiten zur Erklärung: entweder MEINEN israelische Politiker etwas GANZ ANDERES mit dem Wort "Demokratie", als es für den durchschnittlichen Mitteleuropäer bedeutet, oder sie mißbrauchen gewissenlos das Wort oder sie wissen nicht/ vergessen von Zeit zu Zeit, was alltäglich hinsichtlich der Palästinenser so alles abläuft. Hm, bin mir nicht sicher, welche Möglichkeit die zutreffende ist...

Eine sehr klare Stellungsnahme findet sich im Neuen Deutschland.

Es scheint dem Beobachter, daß Netanjahu und Kumpanen keine Gelegenheit zur Provokation auslassen. Gnadenlos werden die Palästinenser geprügelt und nach besten Kräften versucht, ihnen das letzte bißchen Selbstwert zu nehmen. Diesen widerfährt eine Demütigung nach der anderen. Es ist unglaublich, vollkommen unfaßbar. Ich verfolge nun die politischen und gesellschaftlichen Geschehnisse für kaum 2 Monate. Dabei sind mir so viele so unerhörte Aktionen untergekommen, daß mir kotzübel wird. Ich muß sagen, daß es mich gar verwundert, daß die Palästinenser nicht noch radikalisierter sind. Ich an ihrer Stelle, würde mir solches nicht gefallen lassen und bis aufs Blut kämpfen. Und die Israelis legen nach: noch eine Provokation und noch eine. Ehe man sich umschauen kann, schon der nächste Berg im Westjordanland besetzt und "besiedelt".

Da kann ich mir eine vierte Frage nicht verkneifen:

Wie kann ein Land, das sich eine "Demokratie" nennt, so dermaßen aggressiv gegen eine bestimmte Gruppe von Menschen vorgehen (und dabei internationales Recht mit Füßen treten)? Ich muß schließen, daß es mit der Demokratie, zumindest nach dem mitteleuropäischen Verständnis, in Israel nicht so weit her sein kann. Schade eigentlich. Sehr schade.

Würde es doch die israelische Regierung mit dem Urvater des Staates, Theodor Herzl, halten: "(Seite 75 unten) Und fügt es sich, dass auch Andersgläubige, Andersnationale unter uns (Seite 76 oben) wohnen, so werden wir ihnen einen ehrenvollen Schutz und die Rechtsgleichheit gewähren. Wir haben die Toleranz in Europa gelernt." Der wußte noch, was Zivilisation ist...

Samstag, 27. Februar 2010

Der GadAffe und die Eidgenossen... Oder: Dschihad in den Alpen

Apropos Mittelalter:

Diktatorssohn dreht durch

Schweizer Polizei schreitet ein

Papa setzt Schweizer in Lybien fest

(in der Zwischenzeit: Minarettabstimmung in der Schweiz)

Schweiz setzt 200 Lybier auf Einreisesperre und die Italiener (!!!) sind dagegen

Papa reagiert mit Retourkutsche gegen die ganze EU (?!?!)

Die EU bezieht glücklicherweise die richtige Position

Papa ruft ernsthafterweise zum Dschihad gegen die Schweiz auf (!!!)

... und die UNO nimmt diesen Kasper auch noch ernst...

Vor allem er als (Gad)Affe hat ja 1. immer so viel mit der Religion am Hut gehabt und 2. die ausreichende (religiöse) Autorität und 3. einen GANZ, GANZ ernsthaften und triftigen Grund...

Statt daß die Eidgenossen als Reaktion zum Kreuzzug auf Tripolis blasen, sehen sie diese Lächerlichkeit glücklicherweise sportlich und widmen sich dem Thema eingehend in ihrer Fastnacht (was auch der richtige Platz dafür ist!!)

Umfangreiches eidgenössisches Medieninteresse findet sich hier (Dschihad), hier (20 Minuten) oder hier (Basler Zeitung)

Oftgelesen im letzten Monat

Oftgelesenes