Ungebetene Gäste hält man am besten draußen, wenn man ihnen die Tür vor der Nase zuschlägt.
Man könnte glauben, es handele sich um eine Horde von "Provokateuren und Hooligans", die in Massen per Luftinvasion in ein Land einreisen möchten, um dort wild zu randalieren und ganze Straßenzüge, wenn nicht sogar das gesamte Land in Schutt und Asche legen wollten.
Aber nein, es handelt sich um 342 (wahrscheinlich überwiegend basisdemokratische und friedliche) Menschenrechtsaktivisten, die nach Israel einreisen wollten, um dort auf Menschenrechtsverletzungen aufmerksam zu machen. Was machen die israelischen Behörden? Sie kriminalisieren diese, behandeln sie als Quasi-Terroristen und schickt sie einfach zurück. Zum Glück wird dies auch von (einem Teil) der israelischen Presse recht kritisch gesehen ("Israeli authorities' hysterical and disproportionate response to the airlift of pro-Palestinian activists"). Andere sehen das anders.
Hm.
Mich wundert, daß dabei kein Aufschrei durch die israelische Gesellschaft geht. Kein gutes Zeichen. Wo ist das Problem? Diese Leute sind (objektiv gesehen sehr wahrscheinlich) keine kampf- und chaosbereiten Fußballhooligans! Sie wollen ihre Meinung kundtun. Und das sollten sie können, solange sie keine Gewalt benutzen und Gesetze brechen. Auch in Israel. Und vor allem in Israel, da es gern von denen, die jegliche Aktionen der israelischen Regierung als der einzig demokratische Staat im Nahen Osten gepriesen wird. Demokratie heißt nach dem aufgeklärten europäischen Verständnis aber nicht nur das Abhalten von Wahlen... Aber stattdessen: Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle...
P.S. Interessanter bericht über die israelische Militärindustrie, die auf Englisch interessanterweise beschönigend als "Verteidigungsindustrie" (defence industry) bezeichnet wird.
13.7.2011: Na prima! - Daß die israelischen Behörden nun sicher nicht zimperlich mit den Luftinvasoren umgehen würden, war zu erwarten, sich nun großartig zu beklagen, ist überflüssig...
Fotos und Impressionen von Kurzreisen durch das Morgenland (Israel, Palästinensische Gebiete etc.). Gedanken und Eindrücke aus weiteren Besuchen im Heiligen Lande. Information und Meinungskampf.
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