Über mich

Germany
Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Sonntag, 28. November 2010

Alles beim Alten...

und man tut das beste, um sich so gut und so weit wie möglich voneinander zu entfernen... ist es nicht faszinierend?

Mit einer unglaublichen Grazie sorgt man dafür, daß Frieden schwieriger wird. Nun, ich frage mich, wie lang das noch so gehen soll... ich dachte letztens mal so, daß es an der Stelle schon einmal Statten von religiösen Eiferern gegeben hat, die kaum zwei Jahrhunderte Bestand hatten, weil sich die damaligen Herrscher auch nicht zu benehmen wußten und schlußendlich soviel und so starken Widerstand hervorgerufen hatten, daß sie unterlagen. Man sollte ja denken, daß so etwas nicht im Interesse Israels liegen kann. Dann fragt man sich natürlich, warum das Land sicherlich das einzige weltweit ist, das mit der Mehrzahl seiner unmittelbaren und mittelbaren Nachbarstaaten seit 60 Jahren im Kriegszustand lebt. Sicher, die Entscheidungsträger in arabischen Staaten sind nicht unbedingt einfache Partner, aber offensichtlich kommen sie gegenseitig miteinander aus und auch sonst mit den meisten anderen Ländern (sehen wir jetzt einmal von Psychopaten wie Gaddafi ab).

Die Israelis versuchen nun schon seit 60 Jahren mit dem Kopf durch die Wand zu kommen. Das war anfänglich unzweifelhaft recht erfolgreich, aber das ist sicherlich keine mittel- bis langfristige Perspektive für die Entwicklung eines Landes und v.a. der Einbindung eines Landes in eine Region. Ihnen kommt das derzeit herrschende internationale Machtgefüge zugute und sie wissen es sicherlich gut zu nutzen, aber eines ist sicher wie das Amen in der Kirche, wenn nicht noch sicherer: das wird nicht auf ewige Zeiten so bleiben. Seit dem Zweiten Weltkrieg sind die USA, zuerst im Wettkampf mit der Sowjetunion und seit 20 Jahren allein die dominante politische Figur aus dem internationalen Parkett. Aber was wird ebenfalls nicht auf Ewigkeit so bleiben. Eine solche Vormachtstellung hat ein Land vielleicht hundert Jahre inne und das ist schon viel. Was macht Israel in dem Fall, daß sie das Umfeld auf diesem Parkett stark verändert? Oder denkt man nicht daran und wiegt sich in der trügerischen Sicherheit, daß dies niemals passieren wird?

Jeder verantwortungsvoller Staatenlenker, v.a. wenn es um ein solches anspruchvolles Unterfangen des Aufbaus eines, d.h. des einzigen jüdischen Staates der Welt geht, sollte auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sein, um sicherzustellen, daß das Unterfangen niet- und nagelfest ist in dem Sinn, daß seine Existenz nachhaltig, d.h. unabhängig von mächtigen Alliierten, gesichert ist, daß alle Menschen die in und um diesen Staat herum leben, ein Interesse an dessen Blüte haben, weil er auf diese und jene Art unabkömmlich ist und die Region als ganzes befördert. Daß solche Nachhaltigkeit selbst im Zionismus möglich ist und in der Tat in den Jugendjahren der Bewegung zur Debatte stand, aber es dann (leider) eine ganz und gar nicht nachhaltige Richtung des Mißtrauens und der Gewalt eingeschlagen hat, ist recht interessant in dem Buch "Zionism and the Arabs, 1882-1948" beschrieben.

Man kann nur hoffen, daß die Ururenkelgeneration nicht eines Tages kopfschüttelnd auf diese Zeit zurückschauen wird...

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