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Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Donnerstag, 21. April 2011

Syrien: Besser moderne Diktatur als konservative Demokratie

Nicht nur, daß sowohl die aufs Blut verfeindete Hisbollah und Israel das Assad-Regime (aus sehr verschiedenen Gründen freilich) einhellig unterstützen (obwohl die öffentliche Meinung in Israel zumindest dem nicht unbedingt entspricht), auch innenpolitisch ist ein säkulares und modernes Assad-Regime einer potentiell von unverbesserlichen konservativen Hitzköpfen "Demokratie" in Syrien, wenn überhaupt möglich, vorzuziehen.


Die Hauptfrage ist nicht "Was würde ein Regimewechsel in Syrien den Israelis bringen?", die Hauptfrage ist "Was würde ein Regimewechsel in Syrien den Syrern bringen?" - Israel ist dabei ein Nebenschauplatz (aus israelischer Perspektive gestaltet sich dieser Sachverhalt verständlicherweise etwas anders...). Sicherlich ist das gegenwärtige Verhalten gegenüber den Demonstranten nicht rechtfertigbar, trotz dessen schätzen Beobachter, daß der Sturz nicht bevorsteht.

Eine säkulare, moderne Diktatur durch ein alawitisches Herrscherhaus in Syrien ist allemal einer Demokratie, die potentiell mehr oder weniger konservativen sunnitischen Strömungen zur Macht verhelfen kann, vorzuziehen. Die Sunniten, genauer die extrem konservativen und die Hetzer under ihnen, werden unzweifelhaft unschöne (was eine große Untertreibung ist!) Ereignisse wie in Hama nicht vergessen haben. Wenn man sich nun einen einigermaßen negativen Verlauf der Ereignisse vorstellt, wäre das nächste Massaker in Syrien, nämlich das an den Alawiten und vielleicht auch an anderen religiösen Minderheiten, kein unwahrscheinliches Szenario. Von einer Verschärfung der Lage an der israelischen Grenze ganz zu schweigen... Das würde nicht weder für (die meisten) Syrer noch für Israelis eine Verbesserung der gegenwärtigen Lage bedeuten...

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