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Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Sonntag, 8. September 2013

Verfolgung von Christen/ religiöser Minderheiten durch islamistische Extremisten in Syrien, Ägypten und dem gesamten Nahen Osten

Nur einige Schlagzeilen, die entweder nicht in den Massenmedien auftauchen oder dort nur auf geringes Interesse stoßen:

Islamists Seize Town in Southern Egypt and Attack Christians
Kopten zwischen den Fronten
Ägypten: Schwere Angriffe auf Kirchen
Dem Kampflärm und dem Todesgeruch entronnen
Nach Islamisten-Überall sind Christen von Maalula auf der Flucht – Dschihadisten reißen Kreuze von Klosterkuppeln
Patriarch Gregor III. Laham warnt vor militärischer Intervention in Syrien
Die vergessenen Christen
Ein koptischer Exodus aus Ägypten
Syrische Christen riskieren ihre Ausrottung


Weitere Informationen zu den christlichen Minderheiten im Nahen Osten bietet z.B. von Kirche in Not, oder auch Human Rights Watch zu Syrien, Ägypten oder anderen Ländern. Und in Israel und seinen besetzten Gebieten erfahren die Christen auch nicht gerade Wertschätzung. Bilder aus dem syrischen Krieg finden sich hier. Ich verfolge und dokumentiere in diesem Blog diese Vorgänge, die leider in der deutschen und westlichen Medienöffentlichkeit sehr vernachlässigt werden, bereits seit einigen Jahren (alle Posts zu diesem Thema kann man finden, wenn man das Suchwort "Christen" in der Suchfunktion oben rechts einträgt). Hier einige Auszüge:

Christen in Nahost
Christen in Ägypten - Revolutionsverlierer
Syrische Rebellen enthaupten Christen
Die Einstellung derartiger verbrecherischer Extremisten zu Frauen und deren Rechten ist weithin bekannt:
Frauenrechte: Lage in Ägypten - sexuelle Belästigung, Missbrauch und Übergriffe
Im Morgenland regt sich etwas!
Saudi-Arabien: Lesbische Gelüste durch Sport

Dies sollte jedoch nicht als Stimmungsmache gegen den Islam verstanden werden. Ich bin überzeugt und weiß aus reichhaltiger persönlicher Erfahrung, daß 95% oder mehr des Moslems friedfertige Menschen sind und auch Angehörige anderer Religionen oder Atheisten respektieren. Jedoch greift in der islamischen Welt seit einigen Jahren radikales und extremistisches Gedankengut um sich, das absolut ahistorisch ist, d.h. keinerlei Verwurzelung im traditionellen Islam hat und bis vor wenigen Jahrzehnten der islamischen Welt absolut fremd war, sondern vor wenigen Jahren/ Jahrzehnten von kriminellen Verbrechern (auf der Basis gewisser islamischer Gelehrter) sprichwörtlich erfunden wurde. Es handelt sich um den Rechtsradikalismus des Islams, der sich in diesem Fall jedoch nicht über ethnische, sondern religiöse Zugehörigkeit definiert: jeder, der die radikalen und von keinem maßgeblichen islamischen Religionsgelehrten anerkannten Laien- und laienhafte, da vollkommen improvisierte Interpretationen der Extremisten nicht teilt (dabei ist es unerheblich, ob es sich um Moslems anderer Ansicht, z.B. einen traditionellen Sunniten, einen Schiiten, einen Alawiten, einen Drusen oder um Angehöriger nichtislamischer Religionsgruppen handelt) oder jede Lebenseinstellung, die dieser primitiven Interpretation widerspricht, wird zum Ungläubigen und Feind erklärt, der ohne Nachsicht bekämpft werden muß. In eine solche kranke Gedankenwelt kann man sich natürlich nach Belieben hineinsteigern und weitere abstruse und sadistische Ideen entwickeln, einfach weil die religiöse Leitung fehlt und unter Dschihadisten und Salafisten jeder seinem in sich angelegten Extremismus freien Lauf lassen kann. Die scheinbare Einfachheit, Deutlichkeit und Eindeutigkeit dieser interpretativen Vergewaltigung der eigenen Religion übt, wie auch der Rechtsradikalismus, eine mehr oder weniger Anziehung auf gewisse Charaktere (unabhängi von deren Intelligenz) aus, die später u.U. bereitwillig und voller Inbrunst in der religiös zu legitimieren versuchten Gewaltideologie aufgehen.

Religiöse Minderheiten im Nahen Osten werden dabei immer besonders bedroht werden, wie z.B. der Irak gezeigt hat. Das Ausbluten der ehemaligen religiösen wie ethnischen Pluralität und Toleranz des Nahen Ostens hat mit den griechisch-türkischen Vertreibungen und dem osmanischen Genozid an den Armeniern am Beginn des 20. Jahrhunderts begonnen, sich mit der vollständigen Umsiedelung der orientlischen Juden nach Israel - ausgelöst und befördert durch die politische Ideologie des Zionismus und der Staatsgründung Israels - und dem Exodus der irakischen Christen im vergangenen Jahrzehnt fortgesetzt und wird in den nächsten Jahrzehnten weiterhin um sich greifen, wenn sich die kranken Ideen des islamischen Extremismus weiter ausbreiten und die USA ihren Teil zum Verfall der Region beitragen wird. Ich widme mich dieser Entwicklung, da sie wesentlich größer Aufmerksamkeit verdient, da sie die Landkarten des Nahen Ostens grundlegend und nachhaltig verändern wird. Mein Bauchgefühl sagt mir, daß diese Veränderung nicht zum Vorteil der Region sein wird, stattdessen sehe ich eher zunehmend dunkle Wolken über dem orientalischen Horizont aufziehen.

Gedanken Anderer zur Gegenwart im Nahen Osten:
Avraham Burg: Jede Entscheidung zu Syrien ist ein Fehler
Rudolf Walther: Schwache Argumente für einen gerechten Krieg
Ralph Janik: US-Eingreifen in Syrien: Ein zynisches Spiel
Ednan Aslan: Die Lösung liegt bei den Muslimen selbst

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