- den gibt es natürlich nicht! Er ist bloß erfunden von hirnlosen Antisemiten und Antizionisten, wie der Professor Gottschlich der Welt in seinem brillianten Beitrag in "Die Presse" eröffnet. Und weiter: "Es war der österreichische Schriftsteller Jean Améry, der die deutsche,
dem Antizionismus verpflichtete Linke schon in den I970er-Jahren daran
erinnerte, dass sich hinter dem Aushängeschild des Antizionismus in
Wahrheit nichts anderes als der alte Antisemitismus verberge. Der
Antisemitismus sei im Antizionismus, so Améry, „wie das Gewitter in der
Wolke“ enthalten. Nur weil er sich als Antizionismus tarne, sei aber der
Antisemitismus keineswegs „ehrbarer“, so Améry." Wer ist dieser Schriftsteller, daß er eine in diesem Bereich ernstzunehmende analytische Autorität sein soll? Noch nie gehört den Namen... aber zumindest bei Wikipedia hat er einen Artikel.
Unmittelbar danach ergänzt er: "Mag schon sein, dass Antisemitismus und Antizionismus nicht umstandslos
auf einander zu beziehen sind. Aber im Schatten eines drohenden atomaren Holocaust im Nahen Osten hat die Unterscheidung zwischen Antisemitismus
und Antizionismus bestenfalls akademischen Wert." - Da ist aber jemand beeindruckend detailliert über diesen Teil des Morgenlandes informiert!!!
In Israel ist natürlich alles in Butter, möchte der wohlinformierte und offensichtlich überkluge Prof. Gottschlich behaupten, es ist das einzige Land der Welt, in dem (wenn auch teure) Milch und (teurer) Honig fließen. Es ist das einzige Land der Welt, indem es KEINE innenpolitischen Probleme: keine Diskrminierung, keine Vorurteile, keinen Rassismus, keine Ausländer- oder Minderheitenfeindlichkeit gibt. Es ist schlichtweg der Hort der Menschenrechte. Wer wider aller Realität etwas anderes behauptet, ist ein kleiner, mieser Antisemit, der keine andere Aufgabe in seinem Leben sieht, als die Juden zu vernichten! Intertessanterweise folgert die Intelligenzkanone Gottschlich daraus, das einzige Ziel solcher unerhörter und maßloser Erfindungen, ja Verleumdungen ist, "den Juden das Existenzrecht und das Recht auf Selbstbestimmung abzuerkennen". Das Existenzrecht der Juden? Das Existenzrecht einzelner Menschen bzw. einer Religion? Die Intelligienzbestie Gottschlich ist intelligent, so daß es schmerzt: Antizionismus ist gegen die Juden als Menschen gerichtet und springt ihnen ihr "Existenzrecht" ab... Da hat Prof. Gottschlich eine kühne These: er überträgt das aus dem Völkerrecht stammende Prinzip des Existenzrechts von Staaten auf Einzelpersonen und Religionen! Außerdem stellt er in seiner brillianten Analyse fest, daß die Begriffe "Juden" und "Israel" identisch sind. Wahrlich ein gründlich durchdachter und umfassend informierter und informierender Beitrag zur öffentlichen Diskussion!
Nachwort: was bedeutet "Israel"? Natürlich ist nicht jeder Israeli rassistisch, bei weitem nicht, die Balken auf der rechten Seite und die Einträge in diesem Blog zeugen von einer beachtlichen Vielfalt und sehr bemerkenswerten menschenlichen Meinungen, Weltansichten und politischen und gesellschaftlichen Initiativen in Israel. Jedoch ist die Regierung rassistisch, indem sie einen Unterschied zwischen den israelischen Staatsbürgern und den besetzten Palästinensern macht, die natürlich nicht über die israelische Staatsbürgerschaft verfügen, oder indem sie sogar jüdische und arabische Staatsbürger Israels in verschiedenen Hinsichten unterschiedlich behandelt, wie das israelische Taub Center, internationale Wirtschafts- und Menschenrechtsorganisationen belegen. Und ein Teil der jüdischen Israelis ist offen rassistisch, was sich u.a. in den beachtlichen Problemen zeigt, mit denen die dunkelhäutigen jüdischen Israelis konfrontiert sind. Wenn man israelische Medien verfolgt, wird man nach wenigen Tagen bereits weitere bedenkliche Indizien für Symptome dieser Menschensicht finden. Natürlich gibt es Rassismus in vielen Ländern. Doch scheint er in Israel durch den allgemeinen Rechtshang der israelischen Gesellschaft vermehrt anzutreffen zu sein und das trotz der gebetsmühlenartigen Beteuerungen stolzer (jüdisch-) israelischer Staatsbürger, daß doch Israel die einzige Demokratie im Nahen Osten sei (womit stillschweigend impliziert werden und verstanden werden soll, daß es deshalb auch ein lupenreiner Rechtsstaat ohne jegliche gesellschaftliche Probleme, wie Armut, Vorurteile, Rassismus etc., sei, die Armee die moralischste der Welt sei, etc. blablabla - wobei es sich allerdings v.a. um Wunschdenken und teilweise plumpe Propaganda und Wahrheitsverdrehung handelt, da sich leicht nachweisen läßt, daß das Behauptete nicht der Realität entspricht). Das grundlegende Problem besteht darin, daß Erdenbürger wie Gottschlich aus einem mir nicht verständlichen Grund (außer aus ideologischer Verbrämtheit und plumper Propaganda), die israelische Politik und Gesellschaft sich zu einseitig denken (wollen und entsprechend verzerren, hochjubeln, "verteidigen", etc.), obwohl das nicht viel Sinn macht, der Realität grob widerspricht (z.B. "Defense Minister Ehud Barak claimed Tuesday that the incident was isolated and does not reflect the IDF.") und einfach unstatthaft ist. Als dürfte man Israel nicht kritisieren, wie man auch die Türkei oder den Libanon kritisieren kann und sollte.
Einigermaßen hoffnungsvoll erscheint zumindest die Reaktion einiger offiziellen israelischen Stellen und auch israelische Kommentatoren zeigen kritische Perspektiven aus dem Inneren auf, aber auch hier gibt es natürlich andere Meinungen.
Fotos und Impressionen von Kurzreisen durch das Morgenland (Israel, Palästinensische Gebiete etc.). Gedanken und Eindrücke aus weiteren Besuchen im Heiligen Lande. Information und Meinungskampf.
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- X. B. Liebig
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- Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn
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Samstag, 14. April 2012
Der behauptete Rassismus Israels
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