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Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Sonntag, 6. Januar 2013

Judenmission und christliche Fundamentalisten/ Zionisten

Das Thema Judenmission wurde - verständlicherweise - nach der von den Nationalsozialisten beabsichtigten Vernichtung der europäischen Juden zu einem sehr heiklen theologischen Thema und das vor allem in den deutschen Kirchen. Obwohl mittlerweile überwiegend abgelehnt, gibt es eine in Deutschland sehr kleine, in den Vereinigten Staaten allerdings sehr wahrnehmbare Gruppe von christlichen Fundamentalisten, die einerseits absolut treu und kritiklos die Weltsicht und Propaganda mindestens ebenso fundamentalisscher und extremistischer israelisch-nationalreligiöser Kreise teilen und lautstark unterstützen, andererseits jedoch stark für die Judenmission eintreten (was sie allerdings nicht annährend so laut sagen wie ihre politische Unterstützung für radikale israelische Politik). Beobachter setzen sich in interessanter und überzeugender Weise mit diesen Gruppen, deren religiöse Ideologie aus Nordamerika auf Deutschland übergeschwappt ist, auseinander.


Dazu gehört z.B. der Verein Christliche Freunde Israels e.V. oder die Plattformen http://www.israelheute.com/, http://www.israelnetz.com/ oder http://honestlyconcerned.info/. Diese Plattformen bemühen sich, den Schein von objektiver, sachlicher, ja wissenschaftlicher und selbst- und medien-kritischer Beobachtung öffentlicher Debatten auszustrahlen ("Darum bieten wir differenzierte Informationen jenseits der tendenziösen, von ideologischen, parteipolitischen oder religiösen Interessen geleiteten Presseveröffentlichungen."), sind aber in Wirklichkeit aggressive, einseitige und extremistische Webseiten, die sich allein in den Dienst der Verbreitung einer extrem verzerrten und absichtlich verzerrenden, einseitigen und realitätsfälschen und -leugnenden Wahrnehmung verschrieben haben. Interessant erscheint dabei, daß Seiten wie http://honestlyconcerned.info/ offensichtlich in liberalen Medien wie der New York Times die Reinkaranation des Bösen sehen und sich daher gedrungen und berufen sehen, diesen Medien Antisemitismus, Menschenverachtung etc.etc. "nachzuweisen". :-)

Der Punkt dabei ist jedoch, daß derartige fundamentalisitische christlichen Strömungen lediglich auf der "Solidarität-mit-Israel-Welle" reiten (sofern es eine solche geben sollte), aber letztendlich davon überzeugt sind, daß die Errichtungen eines jüdischen Staates der erste Schritt für die Wiederkehr von Christus ist, weshalb alle Juden früher oder später zum Christentum bzw. der Interpretation dieser Gruppen vom Christentum konvertieren sollen und müssen. Dies ist, wenn man um diese Ideologie weiß, auch recht offen auf diesen Seiten zu lesen, allerdings etwas in Solidaritätsgeschwafel versteckt:

"Als Christen haben wir von Gott eine Liebe für Israel und das jüdische Volk erhalten. Wir möchten es im Namen des Herrn segnen. Wir glauben, dass Jesus sowohl der Messias Israels als auch der Retter der Welt ist." 

Einige Proben von der Aggressivität und totalitären Dogmatik dieser Seiten:

Man bestreitet mit den Worten: "Ein “palästinensisches Dorf mitten in Israel?”
Sehr schlampig gemacht.", daß es “Palästinensische Dörfer mitten in Israel” gibt. Oder ein Beitrag vom 23. Dezember 2012 titelt "Wieder eine Geschichte aus Bethlehem quetschen" und beginnt mit den Worten: "Jedes Jahr um diese Zeit die gleiche ausgelutschte alte Geschichte. Ein Journalist versucht, bei Weihnachten einen Bezug zu palästinensischem Leid zu finden, meist mit Schwerpunkt auf die christlichen Palästinenser in Bethlehem. Dieses Jahr ist das nicht anders, und Harriet Sherwood vom Guardian und dessen sonntäglich erscheinenden Schwesterblatt The Observer übernimmt die jahreszeitlich bedingte Rolle." - wie war das nochmal mit den "differenzierten Informationen jenseits der tendenziösen, von ideologischen, parteipolitischen oder religiösen Interessen geleiteten Presseveröffentlichungen" ??? An welcher Stelle ist in der lapidaren, herabwürdigenden Feststellung "Sehr schlampig gemacht" jegliche Information enthalten? Ist das ebenso wie Aussagen wie "die gleiche ausgelutschte alte Geschichte" nicht tendenziös? Man schreibt "Wir bekunden unsere Solidarität mit den Menschen in Israel." - berichtet jedoch über Palästinenser (immerhin fast 2 Millionen der Menschen in Israel) ausschließlich Negatives.

Das heißt, diese Gruppen, die Solidarität mit Israel und den Juden im Allgemeinen vorgaukeln, haben die Zerstörung der Judentums zum Endziel, da, entsprechend derer kranken Fantasien, früher oder später alle Juden zum Christentum konvertieren werden, d.h. kein Jude mehr dem Judentum anhängen wird, die Religion also aussterben wird.

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