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Humanist vielleicht und vielleicht liberal; Menschenfreund im Allgemeinen; reflektierend; angeborener Gerechtigkeitssinn

Mittwoch, 1. Februar 2012

Kultur im Nahen Osten

- nein ich meine damit nicht "Kultur" im Sinne des historisch-zivilatorischen Erbes, das ist im Nahen Osten ebenso ausgebildet wie in Europa. Ich meine hier die (klassische) Musik: Opern, Musikfestivals etc..

Musikfestivals gibt es einige am östlichen Mittelmeerufer: in Libanon gibt es mit dem Baalbeck International Festival das älteste, dann gibt es dort noch das Beideddine und das Al Bustan Festival. Im benachtbarten Israel gibt es das Israel Festival in Jerusalem, außerdem gibt es in Israel und in den Palästinensischen Gebieten eine Reihe kleinerer Musikfestivals, die ich im Abschnitt "Kulturelles" am rechten Rand zusammengetragen habe. Außerdem gibt es in der Türkei noch eine größere Anzahl von Musikfestivals und auch die Emiraties haben sich eingekauft. Die Karte der Festivals gibt ein sehr klares Bild (die jedoch nur diejenigen aufführt, die Mitglied in der Vereinigung sind). Im Libanon gibt es darüber hinaus das Beirut Nights Festival, in Israel das Masada - Dead Sea and Jerusalem Opera Festival (siehe auch hier) und das Jerusalem International Opera Festival.

Reguläre Opernaufführungen sind leider nicht sehr verbreitet im Nahen Osten, wie diese Weltkarte von Operabase verdeutlicht (bzw. der Ausschnitt für Europa und dem Mittelmeergebiet). Israel zumindest findet sich mit knapp 12 Vorstellungen pro 1 Mio Einwohner auf Platz 28, vor Mazedonien, den USA oder Griechenland. Nun, und Deutschland dominiert weltweit, wer hätte das gedacht... Es gibt die Israelische Oper in Tel Aviv, die im Zentrum für Darstellende Künste in der Stadt untergebracht ist. In Ägypten gibt es eine Oper in Kairo.

Aber auch die Kultur ist hier politisiert, was wohl auch (leider) nötig ist...

Und nun ein faszinierendes Gedankenspiel: es gäbe Friede im Heiligen Land, jeder hätte sein Land, in den Ländern wären alle Bewohner gleichberechtigt, die Armee und die Extremisten würden erfolgreich im Zaum gehalten, die Grenzübergänge wären offen: dann, ja dann könnte man ein grenzübergreifendes Kulturfestival des Morgenlandes dort organisieren - das wäre ein kulturelles Highlight schlechthin: Konzerte in Tel Aviv, Jerusalem, Betlehem, Hebron, Beirut, Jericho, Petra und Damaskus!?! Vielleicht sogar auf dem Krak de Chevaliers und in Latakia und Aleppo? Das wäre eine tolle Veranstaltung!

Wenn ich nun aber Realist bin, muß ich wohl einsehen, daß ich das nicht mehr erleben werde. Der erste Schritt in diese Richtung wäre, daß die israelischen Politiker über ihren Schatten springen und sich aus sämtlichen besetzten Gebieten zurückziehen. Aber ehe das passiert, muß wohl erst der Messias oder der zwölfte Imam oder sonst einer wiederkehren... und bis das passiert, werden noch einige Jahre ins Land gehen, fürchte ich...

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