Im Heiligen Land gibt natürlich nicht nur exotische Erscheinungen für deutsche Ohrenwie koscheres Bier für die religiösen jüdischen Einwohner (den nichtreligiösen jüdisch-stämmigen Einwohnern sind die komplexen Speiseregeln der jüdischen Religion ohnehin egal), sondern auch arabisches, d.h. palästinensisches Bier mit dem Namen Taybeh, das von einem christlichen Palästinenser im gleichnamigen Dorf im Westjordanland gebraut wird und (zum Glück) erhebliche Medienaufmerksamkeit in Deutschland erhalten hat (ohne daß die meisten Journalisten und sicherlich nicht die Leser daraus ein Verständnis für die komplexe Gegenwart im Heiligen Land hätten entwickeln können). Verständlicherweise hat sowohl die Besatzungsmacht Israel als auch die religiösen Eiferer (aus verschiedenen Gründen) grundsätzliche Probleme mit dieser eindrucksvollen palästinensischen Privatinitiative.
In diesem Artikel der Zeit wird zwar über Christenverfolgung im Heiligen Land geschrieben und die Hamas als Bedrohung genannt (obwohl es allein unqualifizierte Spekulation des Autors ist zu behaupten, die Hamas würden bei einer Machtübernahme die christlichen Palästinenser nicht im Land halten bzw. gar aktiv aus dem Land vertreiben wollen), aber - Überraschung, Überraschung! - kein Wort über die Einstellung und die Politik der israelischen Besatzungstreitkräfte gegenüber den christlichen Palästinensern verloren. Die israelische Besatzung und die israelischen Siedler hat erklärtermaßen ungleich höheres Interesse als die Hamas, daß - egal ob christliche oder moslemische - Palästinenser das Land verlassen, das in der kranken Weltsicht der israelischen Nationalreligiösen sowieso den Arabern nicht gehört - was aber vollkommen unerwähnt bleibt - somit handelt es sich sicherlich nicht um eine Lüge in diesem Artikel, aber immerhin um eine Halbwahrheit, die nur einen verzerrten Ausschnitt der Realität darstellt!.
Und sogar ein alljährliches palästinensisches Oktoberfest wird in Taybeh ausgerichtet! (und in Bethlehem und Umgebung kann man nette Abende in Bars und Clubs verbingen!)
Daneben gibt es aber auch eine Anzahl hochwertiger palästinensischer Genußprodukte, deren Absatz man mit einem Kauf und der Weiterempfehlung an Freunde und Bekannte unbedingt unterstützen sollte. Da wäre zum Beispiel der Bethlehemer Cremisan-Wein des gleichnamigen katholischen Klosters bei Bethlehem (das auch unmittelbar durch die israelische Besatzung und illegale Landenteignungen bedroht ist, da es Pläne gibt, die Mauer QUER durch das Klostergelände zu bauen! - soviel zum Respekt und der Einhaltung der Menschenrechte und Eigentumsrechte Israels gegenüber Christen... in anderen Ländern nennt man das Bedrohung und Verfolgung). Außerdem gibt es zum Beispiel ökologische palästinensische Ölivenölprodukte, Gewürze und Kosmetikprodukte von Canaan Fair Trade, Bethlehemer Fair Trade Kunsthandwerksprodukte oder jüdisch-palästinensische Olivenöle und Gewürzprodukte der NGO Sinyanna of Galilee und viele andere mehr (wie Olivenölseife oder andere Olivenölprodukte aus Taybeh).
Die meisten Artikel sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Reformhäusern oder einschlägigen Webshops oder direkt auf dem Vermarktungsportal www.madeinpalestine.de erhältlich (auf Google findet man vielfältige Angebote). Als Verbraucher kann und sollte man mit bewußtem Verbaucherverhalten Zeichen setzen und konkrete Hilfe leisten!
P.S. falls ihr von noch mehr interessanten Produkten wißt, bitte in den Kommentaren unten ergänzen!
Fotos und Impressionen von Kurzreisen durch das Morgenland (Israel, Palästinensische Gebiete etc.). Gedanken und Eindrücke aus weiteren Besuchen im Heiligen Lande. Information und Meinungskampf.
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Freitag, 31. Mai 2013
Taybeh, Cremisan, Canaan Fair Trade: Palästinensisches Bier, Wein, Olivenöl (Palestinian beer, wine, olive oil, بيرة ونبيذ وزيت زيتون من فلسطين, בירה, יין, שמן זית מפלסטינה, Пиво, вино, оливковое масло из Палестины)
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